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(c) Erich Malter, (c) Peter van Heesen, (c) Pablo Hassmann

Die vielschichtige und kurzweilige Inszenierung „Kaffee mit Zucker?” von Laia RiCa bewegt sich zwischen Materialperformance, Figurentheater, biografischem- und zeitgenössischem Dokumentartheater.
Ich trinke keinen Kaffee – habe ich nie gemocht – habe mir aber sagen lassen, dass ein guter Kaffee vielseitig und abwechslungsreich schmecke – und vielleicht lässt sich das auf dieses Theatererlebnis übertragen: eine Mischung aus biografisch gestützten Erzählungen (von identitätspolitischen Aspekten über Familiengeschichte und Alltagsrassismen), Lecture Performance (über postkoloniale Kontinuitäten, Konsum und Globalisierung), Live-Musik und Gesang, performativen Elementen, sowie dokumentarischen Ton- und Video-Einspielern, die montiert und verfremdet werden. Was Laia Ribera Cañénguez und Yahima Piedra Córdova in unserem Beisein zusammenmischen, ist hochgradig interdisziplinär, synästhetisch, spielerisch und überraschend niedrigschwellig. Die beiden Materialien Kaffee und Zucker, als Metapher für unterschiedliche Identitätsmerkmale, treten in ihren unterschiedlichsten Aggregatzuständen in ein poetisches Dominanz- und Wechselverhältnis und bleiben dabei stets anschlussfähig für ähnliche und andere Fragen nach Identität und Zugehörigkeit.

Altersempfehlung: 13+ / Für Schulklassen geeignet ab 6. Klasse
Sprachen: Deutsch (30.9.), Spanisch (1.10.)
Dauer: 60 Minuten