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(c) Marc Behrens

andpartnersincrime

(Frankfurt/Berlin)

Nach dem Ende der Versammlung II: Das Parlament

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Theater

Schon die zeitliche Erzählperspektive dieser Zoom-Performance ist vertrackt: Es wird gewesen sein können. Zum Beispiel wird sein können, dass sich die klassischen Orte der Versammlung in der bürgerlichen Gesellschaft und Demokratie – die Theater und Rathäuser – nach dem Ende der Corona-Pandemie als verzichtbar erwiesen haben. Dass man sie schlicht nicht mehr braucht, sie als Orte sogar verfallen, sodass Bürger:innen-Initiativen sich bereits um ihren Erhalt sorgen. Aus diesem dystopischen Möglichkeitsraum einer nahen Zukunft entfalten andpartnersincrime in „Nach dem Ende der Versammlung“ einen essayistischen Rundgang durch den Frankfurter Römer, jenem einstigen Leuchtturm der untergegangenen repräsentativen Demokratie. Anhand von Fotos der voller Herrschaftssymbolik steckenden Römer-Architektur, weitschweifender Exkurse in die tatsächliche oder imaginierte Geschichte und Interviews mit Zeug:innen des verlorenen Zeitalters der Repräsentation entsteht so eine hochbewegliche, oft auch komische Denkreise ins Herz einer gefährdeten Demokratie. In den Blick genommen wird auch das Verhältnis von politischen und wirtschaftlichen Versammlungsorten am Finanzschauplatz Frankfurt. Dabei macht es gar nichts, dass „Nach dem Ende der Versammlung“ inzwischen selbst fast historisch wirkt. Als klassische Lockdown-Performance ist die Arbeit auch Ausweis der Imaginationskraft eines Theaters im Moment seiner eigenen größten Krise. Eines Theaters, das an diesem Abend schließlich auch selbst ins Bild rückt: Wie wäre es gewesen, das Theater, wenn nicht – zum Glück? – doch noch alles anders gekommen wäre?

Altersempfehlung: 14+
Sprachen: Deutsch mit englischen Untertiteln?
Dauer: 1 Stunde 30 Minuten
Hinweise: Zoom-Performance: Das Stück setzte einen routinierten Umgang mit dem Computer und dem Videokonferenz-Dienst Zoom voraus.

 

Anmeldung über www.politikimfreientheater.de