- 01.10.2022, 18.00 UhrEintritt frei, Anmeldung erforderlich, Klick hier
- 02.10.2022, 12.00 Uhr/ Publikumsgespräch im AnschlussEintritt frei, Anmeldung erforderlich, Klick hier
- 02.10.2022, 20.00 UhrEintritt frei, Anmeldung erforderlich, Klick hier
Schon die zeitliche Erzählperspektive dieser Zoom-Performance ist vertrackt: Es wird gewesen sein können. Zum Beispiel wird sein können, dass sich die klassischen Orte der Versammlung in der bürgerlichen Gesellschaft und Demokratie – die Theater und Rathäuser – nach dem Ende der Corona-Pandemie als verzichtbar erwiesen haben. Dass man sie schlicht nicht mehr braucht, sie als Orte sogar verfallen, sodass Bürger:innen-Initiativen sich bereits um ihren Erhalt sorgen. Aus diesem dystopischen Möglichkeitsraum einer nahen Zukunft entfalten andpartnersincrime in „Nach dem Ende der Versammlung“ einen essayistischen Rundgang durch den Frankfurter Römer, jenem einstigen Leuchtturm der untergegangenen repräsentativen Demokratie. Anhand von Fotos der voller Herrschaftssymbolik steckenden Römer-Architektur, weitschweifender Exkurse in die tatsächliche oder imaginierte Geschichte und Interviews mit Zeug:innen des verlorenen Zeitalters der Repräsentation entsteht so eine hochbewegliche, oft auch komische Denkreise ins Herz einer gefährdeten Demokratie. In den Blick genommen wird auch das Verhältnis von politischen und wirtschaftlichen Versammlungsorten am Finanzschauplatz Frankfurt. Dabei macht es gar nichts, dass „Nach dem Ende der Versammlung“ inzwischen selbst fast historisch wirkt. Als klassische Lockdown-Performance ist die Arbeit auch Ausweis der Imaginationskraft eines Theaters im Moment seiner eigenen größten Krise. Eines Theaters, das an diesem Abend schließlich auch selbst ins Bild rückt: Wie wäre es gewesen, das Theater, wenn nicht – zum Glück? – doch noch alles anders gekommen wäre?
Altersempfehlung: 14+
Sprachen: Deutsch mit englischen Untertiteln?
Dauer: 1 Stunde 30 Minuten
Hinweise: Zoom-Performance: Das Stück setzte einen routinierten Umgang mit dem Computer und dem Videokonferenz-Dienst Zoom voraus.
Anmeldung über www.politikimfreientheater.de
Cast & Credits
Text und Künstlerische Leitung: Eleonora Herder
Dramaturgie und Recherche: Tim Schuster
Performerin und Sprecherin: Shahrzad Osterer
Komposition, Sounddesign, Performance: Marc Behrens
Live-Musik: Kartini Suharto-Martin
Gestaltung und Bühnenbild: Anna Sukhova
Kostüm: Tanya Tverdokhlebova
Video: Julia Novacek
Regie- und Dramaturgieassistenz: Ceren Yildirim
Produktionsleitung: Anna Maria Bolender
Rechtswissenschaftliche Beratung: Leon Züllig
Theaterwissenschaftliche Beratung: Julia Schade
Mit Redebeiträgen von: Inga Bendukat, Stephan Siegler und Matthias Pees
Eine Produktion von andpartnersincrime in Kooperation mit dem Künstler*innenhaus Mousonturm und dem Historischen Museum Frankfurt. Gefördert von Kulturamt der Stadt Frankfurt, dem Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst und dem Fonds Darstellende Künste.
Biografie
andpartnersincrime
andpartnersincrime ist ein offener, kollaborativer Zusammenschluss um die Regisseurin und Dramaturgin Eleonora Herder. In sich wiederholenden, immer aber auch wechselnden Konstellationen kollaboriert Herder mit einer Reihe von Kompliz*innen in Frankfurt, Barcelona und Warschau. Regelmäßiger und wichtigster partner in crime ist der Dramaturg und Stadtaktivist Tim Schuster. andpartnersincrime arbeiten im Bereich der darstellenden Künste. Sie suchen nach einem zeitgenössischen Ansatz des Dokumentarischen. Im Mittelpunkt stehen dabei politik- und raumtheoretische Fragen zum Thema Globalisierung und Stadtentwicklung. Den jeweils eigenständigen Stückentwicklungen geht eine intensive Recherchephase voraus. Das darin generierte Material ist biographischer, theoretischer oder zeitgeschichtlicher Natur; eine wiederkehrende Form der Materialgewinnung sind Interviews. Obwohl sich andpartnersincrime als Theaterschaffende verstehen, finden ihre Arbeiten nicht ausschließlich in Bühnenräumen statt, oft arbeiten sie auf und für die Straße oder unterwandern mit performativen Setzungen kunstferne Institutionen.