Akira Takayama
(Tokio)

Takayama (geboren 1969) gründete Port B 2002. Gemeinsam mit dem Kollektiv entwickelt er Projekte, die den bestehenden Rahmen des Theaters aufbrechen und sich kollaborativ mit anderen Medien vernetzen. Er arbeitet an der zeitgenössischen Form einer so genannten „Architektur des Theaters“, bei der er die Praxis des Theaters und des Publikums in die Gesellschaft und den städtischen Raum hinein erweitert. Takayamas zuschauerzentrierte Arbeiten sind der Versuch, ein Theater zu erfinden, das über den physischen Theaterraum hinausgeht, und sich als neue Plattform mit verändertem Funktionsrahmen in der Gesellschaft etabliert. In den letzten Jahren entwickelte er Arbeiten in diversen Genres, unter anderem Tourismus, Stadtplanung, Kunst, Literatur, Mode und Massenmedien. Dabei nutzt er Ideen des Theaters, um neue Potentiale in einem breiten Spektrum von Medien und Disziplinen zu erschließen.

Seine ersten Theaterarbeiten inszenierte Akira Takayama als Bühnenregisseur und brachte unter anderem mehrere Werke von Elfriede Jelinek zur japanischen Erstaufführung. Die von ihm zusammen mit dem Kollektiv PortB entwickelten Projekte entstehen zumeist in engen Kooperationen mit renommierten Kulturinstitutionen weltweit, wie zuletzt 2018 das großformatige partizipative Projekt „Our Songs“ für die Biennale of Sydney oder das fortlaufende Rechercheprojekt „Heterotopia“ für das Onassis Cultural Centre in Athen und die Sharjah Biennial in Beirut.

2014 entwickelten Akira Takayama / Port B zusammen mit dem Mousonturm das Projekt „EVAKUIEREN“, in dem über 30 S- und U-Bahn- Stationen in der gesamten Rhein-Main Region zu Startpunkten für individuelle Erkundungstouren zu verschiedenen gesellschaftlichen Communities und theatralen Ready-Mades wurden. www.evakuieren.de

2017 realisierte Takayama, ebenfalls in enger Kooperation mit dem Mousonturm langfristig entwickelt und produziert, seine Vision einer „McDonald’s Radio University“: Menschen, die erst kurz zuvor als Geflüchtete nach Deutschland gekommen waren, gestalteten dabei als „Professor*innen“ das mehrwöchige und umfangreiche Vorlesungsprogramm des Projekts auf Grundlage ihrer unterschiedlichsten Bildungshintergründe, Lebens- und Arbeitserfahrungen. www.mru.global

2019 brachte Takyama dann mit „WAGNER PROJECT – Die Meistersinger von Nürnberg“ bekanntesten Opern von Richard Wagner auf die Bühne des Mousonturm: „Die Meistersinger von Nürnberg“. Auf den Fundamenten der fiktiven Erzählung von Wagners Oper und ihren historischen Bezügen – einem Wettbewerb zwischen Sängern zur Zeit der Reformation – gründet Takayama eine School of Hip-Hop.

Akira Takayama ist seit 2014 assoziierter Künstler des Mousonturms.