Janez Janša
(Ljubljana)

Janez Janša übernahm 2007 zusammen mit zwei anderen slowenischen Künstlern den Namen des zweimal gewählten konservativen Premierministers Sloweniens. Janšas interdisziplinäre Arbeit als Theaterregisseur und Performer nimmt das Verhältnis von Kunst und ihren sozialen und politischen Kontexten in den Blick und geht Fragen der Verantwortung von Performenden und Zuschauenden nach. Viele seiner Performances reflektieren den Status von Performance in einer neoliberalen Gesellschaft, wie zum Beispiel „Refugee Camp for the Citizens of the First World“ (zusammen mit Peter Šenk, 2004) und „We are all Marlene Dietrich FOR“ (mit Erna Ómarsdóttir, 2005), eine Performance für Soldaten auf Friedensmissionen, die der Tradition von militärischen Unterhaltungsshows folgt. In seinem Ausstellungsprojekt „Life in Progress“ (2008) reenacteten die Besucher*innen herausragende Beiträge aus der Performancekunst. Für Janša sind künstlerische Praxis, theoretische Reflexion und politisches Engagement nicht zu trennen. Er ist auch Gründungsdirektor von Maksa, einer Nonprofit-Organisation in Ljubljana, die in den Bereichen Publikationen, Produktion und Ausbildung aktiv ist und verschiedene Bücher über zeitgenössischen Tanz und Theater herausgegeben hat.