Der kanadische Choreograf Dave St-Pierre liebt grell-intime, emotionale Gegensätze: Leben, Liebe, Hass, Lust, Leid, Schmerz. Und er liebt den Menschen, jenen sonderbaren Organismus, der all diese Gegensätze in seinem Körper versammelt. Mit Foudres zeigt St-Pierre den dritten Teil seiner Trilogie, die mit La pornographie des âmes und Un peu de tendresse, bordel de merde! ihren Anfang nahm – beide Stücke erhielten im Mousonturm begeisterten Zuspruch. Voller Selbstironie erzählt Dave St-Pierre, wer wir sind und was die Welt aus uns zu machen versucht. In unverhohlenem Bekenntnis zu Pathos und Slapstick lässt er uns teilhaben an zwischen-menschlichen Dramen, geheimen Obsessionen und drastischen Fantasien. Dafür gehen die mehr als 20 Tänzer bis an ihre Schmerzgrenze: Während der nostalgische Soundtrack an eine Zeit erinnert, in der man die Liebe noch als keusch und körperlos pries, macht Foudres mit praller Wucht spürbar, was die Liebe mit dem menschlichen Organismus macht, wie sie ihn – in aller Nacktheit – schmückt, verausgabt, prügelt, umsorgt, besudelt, aufreibt, erschöpft und feiert.
Choreografie: Dave St-Pierre * Mit Karina Champoux, Marie-Ève Carrière, Marie-Ève Quilicot, Joannie Douville, Sarah Lefebvre, Nadine Gerspacher, Natacha Filiatrault, Susan Paulson, Aude Rioland, Francis La Haye, Anne Thériault, Alanna Kraaijeveld, Éric Robidoux, Philippe Boutin, Simon Fournier, Christian Garmatter, Frédéric Tavernini, Luc Bouchard-Boissonneault, Alexis Lefebvre, Marc-André Goulet, Milan Panet-Gigon, Michael Watts, Renaud Lacelle-Bourdon, Julien Lemire, Vincent Morelle, Philippe Boutin * Alternierende Besetzung: Jérémie Francoeur, Philippe Thibault-Denis, Capucine Goust * Komposition: Stéphane Boucher, Tomas Furey * Koproduktion: Access to Dance 2011 – Munich, La Biennale de Lyon, Fast Teni, Julidans/ Stadsschouwburg Amsterdam, Le Maillon-Théâtre de Strasbourg, Maison de la culture Frontenac, Szene Salzburg, Tanzhaus nrw, Tanzquartier Wien, Théâtre Lachapelle * Mit Unterstützung des Con-seil des arts et des lettres Québec, Conseil des Arts du Canada, Relations internationales Québec * Ermöglicht durch den Kulturfonds Frankfurt RheinMain.
Infos
Kurze Textpassagen in Französisch, Englisch, Deutsch und Spanisch.