Obwohl wir immer schon verloren sind, treibt uns etwas an, den Raum des Unbekannten jeden Tag aufs Neue zu betreten, den Raum der Unkenntnis, des Nichts. Wie werden wir damit fertig? Die liebevolle Bewunderung seinen Mitmenschen gegenüber, die in diesen Gedanken mitschwingt, würde nicht vom Frankfurter Choreografen und Tänzer Antony Rizzi stammen, hätte er nicht zugleich das dringend Bedürfnis, uns allen das Gehirn zu waschen: „In dieser unbekannten Welt finden wir Trost in den bewegten Bildern auf all den Screens, Bildschirmen und Leinwänden um uns herum. Hier sind wir voller Anteilnahme. Wenn jemand auf der Straße Hilfe benötigt, können wir kaum hinsehen. Es ist uns fremd aufs wahre Leben zu schauen. Es bräuchte Untertitel, das wahre Leben.“ In missionarisch-schamanistischer Hemmungslosigkeit wird Antony Rizzi und sein achtköpfiges Ensemble gemeinsam mit dem Publikum die Leinwände und Bildschirme durchbrechen und (unsere) Geister beschwören – auf dass sie uns in die Lage versetzen, alle Räume der Wirklichkeit zu durchdringen.
Von Antony Rizzi * Mit Douglas Bateman, Sabina Perry, Kristina Veit, Irene Klein, Eric Lenke, Antony Rizzi, Inma Rubio Tomas, Yari Stilo * Eine Mousonturm-Koproduktion * Gefördert vom Fonds Darstellende Künste e.V. (Berlin), The Forsythe Company, Kulturamt Frankfurt am Main.
Foto: Rahi Rezvani
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Uraufführung. Mousonturm-Koproduktion