„Der Tod war für uns Kinder ein guter Bekannter“, heißt es an einer Stelle in Eva Demskis Erinnerungen. Und es hätte schlechtere Entscheidungen geben können als jene, ausgerechnet ihn in den Kreis der Vertrauten aufzunehmen: Im Laufe ihres Lebens kreuzt der Tod den Weg der Autorin mit Regelmäßigkeit und wird zum roten Faden. Eva Demski schreibt vom Sterben ihrer Eltern, ihres Mannes, von Abschieden von Freunden und Wegbegleitern, berührend und mit der ihr eigenen spöttischen Zärtlichkeit. Am Ende hält man ein Totenbuch in der Hand, das gleichzeitig viel mehr als das ist, nämlich eine Chronik der letzten siebzig Jahre zwischen Kriegsende, dem Deutschen Herbst und der Wiedervereinigung bis hinein in eine Gegenwart, in der sich die Geister eines ganzen Lebens tummeln.
Buchpremiere
Eva Demski, geboren 1944 in Regensburg, lebt in Frankfurt am Main. Ihr literarisches Werk wurde vielfach ausgezeichnet, 2008 erhielt Eva Demski den Preis der Frankfurter Anthologie.
Infos
Hessisches Literaturforum