Wo überschneiden sich Pina Bausch und die ZDF-Hitparade, besonders im Hinblick auf ihren nationsbildenden Charakter? Inspiriert vom Untertitel „Schlagerballett” einer frühen Arbeit Bauschs, und deren Kompanie, die man vielleicht als größten Exportschlager deutscher „Hochkultur” bezeichnen könnte, begibt sich die Choreografin und Performerin Joana Tischkau auf die Suche nach Möglichkeiten, die deutsche Heimaterzählung zu queren. In der Tradition Schwarzer Deutscher Schlagerstars wie Roberto Blanco, Randolph Rose, Marie Nejar oder Tina Daute ertanzen und ersingen die Performer*innen sich eine ästhetische Germanness, die unabhängig von Weißsein und Heteronormativität Sinn ergibt. Nach „Last Night a DJ took my life” (Schauspielhaus Zürich) holt Joana Tischkau eine weitere Kiste aus dem Archiv des „Deutschen Museums für Schwarze Unterhaltung und Black Music” hervor, das 2020 in Frankfurt seine Türen geöffnet hatte, um die unwahrscheinliche, jedoch einleuchtende Matrix „Deutschland – Showbiz – White Supremacy“ zu bearbeiten.
Infos
- Sprache: Deutsch und Spanisch
- Dauer: 70 Min.
- Mousonturm-Koproduktion
- Hinweis: es kommen schnelle Lichteffekte zum Einsatz
Stimmen
- "Ich nehm dir alles weg" bei Deutschlandfunk Kultur Fazit
Barrierefreiheit
Barrierefreiheit des Spielorts
Beteiligte und Förderer
Künstlerische Leitung/Choreografie: Joana Tischkau
Performance & Choreografie: Dayron Domínguez Piedra, Sidney Kwadjo Frenz, Ellias Hampe, Anne-Kathrin Hartmann, Moses Leo, Deborah Macauley, Carlos Daniel Valladores Carvajal, Sophie Yukiko
Sound: Frieder Blume
Kostüm: Nadine Bakota
Bühne: Carlo Siegfried
Lichtdesign & Technische Leitung: Hendrik Borowski
Mitarbeit Regie: Anta Helena Recke
Produktion/Touring: Lisa Gehring
Produktionsassistenz/Gastspielbetreuung: Lianne Mol
Ausstattungsassistenz: Marie Göhler
Outside Eye/Input: Dr. Mariama Diagne
Produktion: Joana Tischkau. Koproduktion: HAU Hebbel am Ufer, Tanzquartier Wien, Kampnagel Hamburg, Künstler*innenhaus Mousonturm. Gefördert durch: Hauptstadtkulturfonds, Berliner Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt. Kooperation Recherche: Malpaso Dance Company / Verbindungsbüro Goethe-Institut Havanna / Unterstützung: Kulturamt Frankfurt am Main.
Eine Veranstaltung im Rahmen der Tanzplattform Rhein-Main. Die Tanzplattform Rhein-Main, ein Projekt von Künstler*innenhaus Mousonturm und Hessischem Staatsballett, wird ermöglicht durch den Kulturfonds Frankfurt RheinMain und gefördert vom Kulturamt der Stadt Frankfurt am Main, dem Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur und der Stiftungsallianz [Aventis Foundation, Crespo Foundation, Hans Erich und Marie Elfriede Dotter-Stiftung, Dr. Marschner Stiftung, ODDO BHF Stiftung, Stiftung Polytechnische Gesellschaft Frankfurt am Main].









Hinweis zu sensorischen Reizen
- während der Vorstellung wird in einigen Momenten laute Musik gespielt
- es kommen schnelle Lichteffekte zum Einsatz
- teilweise kann das Licht blenden und es kommen dunklen Passagen vor
- es kommt verstärkt Bühnennebel zum Einsatz
- während einer Szene wird laut in Richtung des Publikums in ein Megaphon gesungen
- während einer Szene gehen Darsteller*innen in den Zuschauer*innenraum
Biografie
Joana Tischkau ist Künstlerin, Choreografin und Regisseurin. Ihren Bachelor in Tanz und Schauspiel absolvierte sie an der School for Performing Arts an der Coventry University in England. Im Master Studiengang Choreografie und Performance am Institut für Angewandte Theaterwissenschaften in Gießen entwickelte sie eine künstlerische Praxis, welche die Diskursfelder von Rassismus, Feminismus, Popularkultur und Schwarzer Deutscher Identität miteinander verschränkt und, abseits didaktischer Ansätze, verhandelt. Ihre Arbeiten PLAYBLACK, BEING PINK AIN’T EASY, Colonastics, DMSUBM, KARNEVAL und YO BRO tourten europaweit und wurden u.a. zur Tanzplattform Deutschland (München & Berlin) dem Impulse Festival NRW, den Wiener Festwochen, dem Radikal Jung Festival in München und dem Brecht Festival in Augsburg eingeladen. 2021 erhielt sie das hessische Atelierstipendium (hap) sowie das erstmalig, von der hessischen Staatsministerin Angela Dorn verliehene, Ottilie-Röderstein-Stipendium des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst. 2024 erhielt Joana Tischkau den Tabori Preis vom Fonds Darstellende Künste.
Freundeskreis-Special
Freundeskreis meets Freundeskreis
Der Mousonturm Freundeskreis lädt den Freundeskreis des MMK zu einer exklusiven Einführung ein am 20.02. um 17:30 Uhr bei einem Kaltgetränk im Lokal.