The Voice

Rita Mazza

© Mayra Wallraff
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Audioflyer "The Voice"
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The Voice

Rita Mazza

Die Stimme ist ein sagenhafter Ort: Sie ist unmittelbar mit dem Körper und der Identität eines Menschen verbunden – einzigartig, unverkennbar, ein Instrument der Selbstbehauptung. Dabei kann die Stimme irritierend wirken und an die eigene Verletzlichkeit erinnern. Choreograf*in Rita Mazza, deren Erstsprache italienische Gebärdensprache ist, macht sich in der eindrücklichen Soloarbeit „The Voice“ aus Tauber / gehörloser Perspektive und auf radikal intime und verletzliche Weise auf die Suche nach der eigenen Stimme. Mazza ergreift die Stimme und lässt sie laut werden: im Ton, in Bewegung, Gebärden, Licht und Rhythmus. Dabei verschwimmen die Grenzen zwischen Sicht- und Hörbarkeit, Intimität und Öffentlichkeit. „The Voice“ stellt Fragen nach Identität, Sexualität, Kontrolle und Scham – und danach, wie sehr unser Klang sozial geformt und bewertet wird. Die Performance richtet sich auf vielfältigen Ebenen an das Publikum und arbeitet mit deutscher Gebärdensprache, Übertiteln und Live-Audiodeskription. Ein tiefgreifendes körperliches Erlebnis, das bestehende Normen herausfordert – und uns einlädt, die eigene innere Stimme neu wahrzunehmen.

Infos
  • Dauer: ca. 60 Minuten
  • Sprache: Deutsche Gebärdensprache mit deutschen und englischen Übertiteln
  • Mi. 05.11. Relaxed Performance / ab 19 Uhr – Ende DGS to Go / 19:20 Uhr Barrierefreie Einführung im Saal / 19.55 Uhr Early Boarding / Meet the Artist im Anschluss

  • Do. 06.11. Relaxed Performance / ab 19 Uhr – Ende DGS to Go / 19:20 Uhr Barrierefreie Einführung im Saal / 19.55 Uhr Early Boarding

  • Tipp: Workshop mit Rita Mazza am 07.11.
  • Am 6.11. geht's nach dem Stück im Studio 1 weiter mit "4.0 – Inklusive Clubnight"
Barrierefreiheit

Barrierefreiheit der Veranstaltung

Programm in Gebärdensprache
Dolmetschung in Gebärdensprache
Relaxed Performance
Early Boarding

Barrierefreiheit des Spielorts

Zugänglich mit Rollstuhl
Barrierefreie Haltestelle
Barrierefreie Toilette
Behindertenparkplätze vorhanden
Assistenzhund willkommen

Hinweise zur Barrierefreiheit für gehörlose Zuschauer*innen

Die Performance ist nicht vollständig Deaf-friendly, da Rita Mazza Töne produziert, die über ein Mikrofon verstärkt werden. Diese Töne werden jedoch durch schriftliche Übertitel (Deutsch & Englisch) sowie durch eine Gebärdensprachfassung in Deutscher Gebärdensprache (DGS) beschrieben. Das Stück thematisiert Geräusche – ein Aspekt, der möglicherweise stärker hörende als gehörlose Menschen anspricht. Obwohl die akustische Ebene dem hörenden Publikum eine zusätzliche Wahrnehmungsschicht bietet, bleibt diese Ebene für gehörlose Zuschauende  unzugänglich. Rita Mazza selbst ist jedoch gehörlos. Im Zentrum stehen Klänge des menschlichen Körpers – Laute, die jeder unabhängig vom Hörvermögen erzeugen kann. Insofern ist die Perspektive der Tauben Zuschauenden eng mit Rita Mazza verbunden, auch wenn die Aufführung nicht vollständig barrierefrei ist.

Relaxed Performance und Early Boarding

Relaxed Performances richten sich an alle, die sich in einer aufgelockerten und sensorisch entspannten Atmosphäre wohler fühlen. Wer möchte, kann während der Show kommen und gehen. Stille ist nicht obligatorisch. Ein Early Boarding findet 5 Minuten vor Vorstellungsbeginn statt.

Audiodeskription und Tastführung

fällt aus

  • ursprünglich sollte es Audiodeskription und Tastführung für dei Perfromance geben. leider müssen diese Angebote krankheitsbedingt ausfallen.

 

Beteiligte und Förderer

Konzeption & Performance: Rita Mazza 
Lichtdesign: Raquel Rosildete 
Bühne & Video: Camille Lacadee 
Dramaturgie & Künstlerische Mitarbeit für Zugänglichkeit: Noa Winter, Sophie Guisset
Kostüm & Videoanimation: Evan Loxton 
Bewegungs- und Choreografische Beratung: Gabriel Galindez Cruz
Kollaboration Tanz & Choreografie: Maria Giulia Serantoni 
DGS Performance: Aurelia Schäfer 
Audiodeskription & Tastführung: Ari Althaus, Johanna Krins, Gina Jeske
Fotografie: Mayra Wallraff Production
Management & Care: Tiphaine Carrère, Jette Büchsenschütz 
Produktionsvorbereitung: Agnes Kern DGS/English/German
Teaminterne Übersetzung: Stella Papantonatos, Alma Arnoul, Viviane
Grünberger 
Barrierefreiheit vor der Vorstellung und Kooperation zur inklusiven Gestaltung: analu 
Outside Eye: Mathias Schaefer 
Lichtassistenz: Alexandra Úhlarová

Eine Produktion von Rita Mazza, in Koproduktion mit Tanz im August/ HAU Hebbel am Ufer, Künstler*innenhaus Mousonturm und Kampnagel. Gefördert durch den Fonds Darstellende Künste mit Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien. In Kooperation mit Sophiensæle.

Das Tanzfestival Rhein-Main, ein Projekt von Künstler*innenhaus Mousonturm und dem Hessischen Staatsballett, wird ermöglicht durch den Kulturfonds Frankfurt RheinMain und gefördert durch das Dezernat für Kultur und Wissenschaft der Stadt Frankfurt am Main, das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur, die Aventis Foundation und die Dr. Marschner Stiftung. Gesponsort von Energieversorgung Offenbach AG (EVO).

Hinweise zum Inhalt und zu sensorischen Reize

Content Notes

  • Das Stück thematisiert Lautsprachtherapien für Taube Personen. Die Performer*in ist zeitweise nackt.

Hinweise zu sensorischen Reizen

  • Die Vorstellung arbeitet mit unterschiedlichen Lichtintensitäten und -rhythmen, jedoch ohne abrupte Wechsel. Die Lichtchoreografie umfasst helle und dunkle Szenen, intensive Farben, die Reduktion von Licht bis zur vollständigen Dunkelheit, mehrere sanfte Projektionen auf unbewegliche und bewegte Objekte, langsam pulsierendes Licht sowie eine reflektierende Oberfläche, die Licht direkt in Richtung Publikum sendet.
  • Die Vorstellung ist sehr leise – es gibt keine Musik oder gesprochene Sprache. Die Klanglandschaft besteht aus unterschiedlichen auditiven Elementen, die in Intensität, Tonhöhe, Qualität und Rhythmus variieren. Dazu gehören wiederholte Blubber- und Atemgeräusche, hochfrequente Kusslaute sowie ein einzelnes, sehr lautes, abruptes und humorvolles Geräusch. Darüber hinaus können knackende Geräusche sowie kontinuierliches Hintergrundgeräusch der Belüftungsanlage auftreten.
  • Es wird außerdem eine Nebelmaschine eingesetzt.
3 Fragen an Rita Mazza

WAS HAT DICH AN DER ARBEIT ZU DEINEM STÜCK „THE VOICE“ BEWEGT?

Ich wollte mich einem vergessenen/ verborgenen Teil meines Körpers widmen – jenem Teil, der in der hörenden Welt vorherrschend ist. Letztendlich war es befreiend, meinen Körper mit meiner Stimme zu verbinden – als natürliche und menschliche Ausdrucksform, die jenseits von Sprache, Regeln und Urteilen existieren kann.

WELCHE ROLLE SPIELT DAS DIESJÄHRIGE FESTIVALMOTTO „NOW OR NEVER“ FÜR DICH UND DEINE KÜNSTLERISCHE ARBEIT?

„Now or Never“ bedeutet für mich, Gebärdensprache und Barrierefreiheit im Sinne der „Aesthetics of Access“ nicht als optional, sondern als wesentlichen und klugen Bestandteil der Kunst zu begreifen.

WELCHE FRAGE WÜRDEST DU EINEM ZUSCHAUER/ EINER ZUSCHAUERIN DEINES STÜCKES GERNE STELLEN?

Wenn es dich berührt hat – was hat dich berührt?

Biografie

Rita Mazza (they/she) ist eine in Berlin lebende Performancekünstler*in, und Gebärden-sprach-Choreograf*in, die sich auf visuelle Gebärdenperformances spezialisiert hat. Geboren in Turin, Italien, studierte Mazza an der Universität für Musik, darstellende Kunst, Film und Neue Medien. Rita Mazza spielte die Hauptrolle in dem preisgekrönten Theaterstück Children of a Lesser God. Im Jahr 2020 wurde Rita Artist-in-Residence im Projekt Making a Difference, wo Rita die Verbindung von Gebärdensprache und Tanz erforschte – ein Prozess, der in der Soloperformance Dandelion II (2021) mündete.

Zu ihren jüngsten bemerkenswerten Arbeiten gehören: Space 1880 (2021), Matters of Rhythm (2023), eingeladen zur TANZPLATTFORM DEUTSCHLAND 2024 und The Voice (2024). Darüber hinaus arbeitet Mazza auch als Kurator*in und Berater*in im Bereich Gebärdensprachkunst und Barrierefreiheit in den Künsten. Seit 2010 kreiert und tourt Rita internationale Tanz- und Theaterarbeiten mit Kompanien wie TRASH (NL), Abbattoir Ferme (BE), Veronika Riz (IT), Emma Martin /United Fall (IE).