ich vermisse sie halt schon oder die ostdeutsche fassung bewahren

Stiede, Siecksmeier, Reichl, Künast, Illing

Auf dem Bild liegt eine Zwiebel und eine Tischdecke in einem alten Lastenaufzug. Der Ausschnit ist sehr nahe und zeigt die Lücken im Boden, in denen die Aufzugtüren schließen. Dahinter liegt die Gemüse-Zwiebel, die angebissen ist. Die Tischdecke berührt die Zwiebel und ist verziert mit einer blauen Bordüre, die an Zwiebelmuster erinnert. Zwiebelmuster ist ein traditionelles ostdeutsches Porzellanmotiv mit stilisierten blauen Zwiebel- und Blumenornamenten.

ich vermisse sie halt schon oder die ostdeutsche fassung bewahren

Stiede, Siecksmeier, Reichl, Künast, Illing

„Die Wende. Klingt wie ein Neuanfang. Doch was ist, wenn er gar kein Anfang war, sondern eine Trennung, ein Riss?“ Inspiriert wurde das Stück von Erinnerungen und Interviews mit Frauen, die in Ostdeutschland aufgewachsen sind. Wir haben über Kindheit im Osten gesprochen, über Mutterschaft zwischen Arbeit und Fürsorge, über Brüche und Verluste. Die Erkenntnis: Es gibt einiges zu betrauern.

Eine Performerin durchlebt verschiedene Trauerphasen. Sie beschäftigt sich mit Verarbeitung und Neubeginn. Es wird das Ende einer Beziehung erzählt. Wie die Widersprüche aushalten zwischen Verlassen wollen und Verlassen werden? Und immer wieder ruft Mama an.

Es geht um den Osten. Es geht um Trauerarbeit. Es geht um Beziehungen. Wie können wir mit Ambivalenzen leben, für die es keine Vorbereitung gibt?

Danke an Beate Gallus, Monika Gysel, Conny Künast, Ute Künast, Ingrid Miethe, Friederike Thielmann

Infos
  • Dauer:ca.90 Minuten
  • Sprache: Deutsch
  • 21.11. im Anschluss Gespräch mit DiasporaOst in Studio 1
  • Uraufführung
Barrierefreiheit

Barrierefreiheit des Spielorts

Zugänglich mit Rollstuhl
Barrierefreie Haltestelle
Barrierefreie Toilette
Behindertenparkplätze vorhanden
Assistenzhund willkommen
Beteiligte und Förderer

Regie, Text: Elisa Künast 
Performance: Anna Stiede  
Text, Dramaturgie: Hannah Siecksmeier
Bühne, Kostüm: Lena Reichl
Sound Design: Florian Illing 

Entstanden im Rahmen des Studienprojekts vier des Studiengangs Regie an der HfMDK in Kooperation mit der Hessischen Theaterakademie, gefördert von der HfMDK und der HTA.

Biografie

Elisa Künast trägt Erfahrungen einer Nachwendegeneration in sich: geboren in Jena, aufgewachsen zwischen den Brüchen von Ost- und Westdeutschland. Nach einem Studium der Theaterwissenschaft in Berlin begann sie in Frankfurt am Main Regie zu studieren. Ihre Arbeiten entstehen in kollektiven Prozessen, im Austausch mit Betroffenen, in performativen Formaten und in emotionaler Verkörperung. Im Zentrum steht die Frage, wie weiblich gelesene Körper von Systemen geprägt werden und welche Spuren bleiben. Ihre Inszenierungen waren zuletzt u. a. am Saarländischen Staatstheater und am Theater neben dem Turm Marburg zu sehen. Seit 2023 ist sie Stipendiatin der Studienstiftung des deutschen Volkes.

21.11. Gespräch DiasporaOst

Es gibt einiges zu betrauern!

Was wird erinnert, verdrängt oder erzählt vom Leben in und aus der DDR zwischen Utopie und Alltag? Was bleibt?

Gemeinsam mit Beate Gallus und Ingrid Miethe sucht das Kollektiv DiasporaOst nach den Spuren vom Leben und Arbeiten in diesem anderen Land im Osten, das es nicht mehr gibt und das doch irgendwie immer noch da ist. Ein Gespräch über Lücken und Ambivalenzen, Erinnerungen an gescheiterte Träume und realen Utopien.