Auf seinem im April erschienenen Album „Therapy“ hat sich Ben Cooper alias Radical Face von all seinen vorherigen Erzählungen losgesagt und schlägt eine gänzlich neue, fröhlichere Richtung ein. Statt eine komplizierte Saga zu schaffen, hält er seine Parameter einfach, statt seine unruhige Vergangenheit zu thematisieren, konzentriert er sich auf die vernarbte Gegenwart. Um sich selbst zu testen und die kompositorischen Grenzen seiner gefeierten „The Family Tree“-Trilogie zu verlassen, nahm sich Cooper eine Reihe von Projekten vor. Es gab sein Instrumentalalbum „Missing Film“, ein Score, den er zur freien Verwendung für Filmemacher veröffentlichte, und seine „Covers“-EP „Vol. 1: Lady Covers“, auf der er ausschließlich Songs von Künstlerinnen sang. Teil der neuen Herausforderung war auch sein Umzug von Florida nach Kalifornien, der ihn zwang zu lernen, wie man in einer Wohnung mit minimalem Equipment aufnimmt. Anstelle von akustischem Folk hat er dort Pop-Songs komponiert – üppig und verspielt, mit eingängigen, aber tiefgründigen Texten.