Vier Fragen an Laura Hicks und Hannah Shakti Bühler
Was bedeutet das Festivalmotto „Moving Beyond“ für Euch?
Laura Hicks: Mit unserer neuen Arbeit „Strange Loops“ verlassen wir unsere Komfortzone. Wir bringen zwei Ausdrucksformen zusammen, die scheinbar im Widerspruch zueinanderstehen, Jodeln und Techno. Eine ziemlich komische Kombination.
Hannah Bühler: Darüber hinaus arbeiten wir mit Künstlerinnen, die aus anderen Bereichen kommen als wir, mit dem Jodlklub Frankfurt und mit Jana Sotzko, einer Soundkünstlerin aus Berlin.
Wie bricht Ihr mit Euren künstlerischen Routinen und Gewohnheiten?
LH: Anhalten und auf den aktuellen Moment hören. Oder inspirierende und sehr unterschiedliche Menschen finden für die Zusammenarbeit….
Seid Ihr in „Strange Loops“ über etwas hinausgegangen? Wenn ja, was und wie?
HB: Die Mitglieder des Jodelklubs tanzen und wir singen. Das sind für uns neue Erfahrungen.
LH: „Strange Loops“ ist nicht nur eine Choreografie von Bewegungen, sondern auch eine Choreografie von Klängen. Diese unterschiedlichen Ebenen geben uns die Freiheit über die konventionelle Wahrnehmung von Tanz und Gesang hinauszugehen. Wir interessieren uns aus Unsinn Sinn zu schaffen, zum Beispiel in dem wir Technomusik aus elektronischen Klängen entwickeln.
HB: Und gleichzeitig erforschen wir auch den Unsinn im Sinn indem wir unter anderem Wörter und Silben, die beim Jodeln genutzt werden, verdrehen, fragmentieren und neu kombinieren.
LH: Uns interessiert das Thema des Zusammenseins. Was bedeutet dies in einem Technoklub, wo Menschen alleine sind und zugleich zusammen, da sie eine gemeinsame Erfahrung durch das Tanzen teilen?
Was können Tanz und Choreografie über die Welt erzählen, in der wir leben?
LH: Leider gibt es viele Menschen auf der Welt, die herumlaufen als ob ihr Körper nur dazu dient, sie von einem Ort zum Nächsten zu bringen. Tanz erinnert uns beharrlich daran, dass der Körper und seine Bewegungen eine Quelle von Vitalität sind.