Das Haus der Demokratie ist bedroht! Doch die Erneuerung der demokratischen Strukturen und Prozesse hat bereits begonnen. Überall werden neue Formen einer wehrhaften Demokratie eingeübt und installiert. Auch wir versammeln uns im Sommerbau, um darüber nachzudenken und mit performativen Mitteln zu erproben, wie das gesellschaftliche Leben weiterhin demokratisch, lustvoll und produktiv organisiert werden kann. Im Zentrum der ersten von vier Bevölkerungsversammlungen stehen Vielfalt und Austausch. Die Bevölkerung von Frankfurt und Offenbach trifft sich zum gemeinsamen Gespräch darüber, wie man in unseren schönen Städten gut, sicher und frei zusammenleben kann. Verschiedene Perspektiven und Ansätze zur Erneuerung der demokratischen Vorstellungskraft finden Gehör. Unterschiedliche Menschen, die sich engagieren, präsentieren ihre Ideen. Das Publikum ist eingeladen, Gedanken und Kommentare einzubringen.
Infos
Sprache: Deutsch
Dauer: 2-3 Stunden
Mousonturm-Produktion
Der Preis gilt pro Sitzplatz. Es können nur ganze Logen mit zwei Doppelplätzen gebucht werden.
Das Tragen eines medizinischen Mund- und Nasenschutzes ist auf dem ganzen Gelände verpflichtend, außer am eigenen Sitzplatz oder in gesondert ausgewiesenen Bereichen. Die Erfassung der Kontaktdaten zur vorgeschriebenen Nachverfolgung im Covid-19 Fall erfolgt am Veranstaltungsort. Ein tagesaktueller negativer Coronatest wird empfohlen.
Mehr Infos zu Hygiene, Ticketing und Gastro unter Sommerbau-Service
Über https://twitter.com/sommerbau_OF informieren wir kurzfristig, falls die Veranstaltung nicht stattfinden kann (falls Unwetter o.ä.).
Beteiligte und Förderer
Mit: Leon Joskowitz (Philosoph, Frankfurt), Hibba Kauser (Stadtverordnete, Offenbach), Michael Herl (Stalburg Theater, Frankfurt), Nouria Belhoul (Künstlerin, Frankfurt), Julia Mantel (Lyrikerin, Frankfurt), Emilia Neumann (Tonkünstlerin, Frankfurt) und weiteren Gästen
Eine Eigenproduktion des Künstlerhaus Mousonturm.
Als Teil der Frankfurter Dionysien in Offenbach gefördert vom Kulturfonds Frankfurt RheinMain und der Stiftung Polytechnische Gesellschaft sowie im Rahmen von #TakePart vom Fonds Darstellende Künste aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.
Mehr Informationen
Leon Joskowitz ist Philosoph, Ethiklehrer und Gärtner. Der gebürtige Frankfurter ist der Gastgeber des Philosophischen Salons der Jüdischen Gemeinde Frankfurt am Main und Teil des Kollektivs KVTV @kv_television. Seit 2020 entwickelt er mit verschiedenen Künstler:innen die OADE (Open Air Distance Exhibition) als halböffentlichen Ort für Ausstellungen, Performance und Versammlungen.
Hibba Kauser studiert in Mainz Philosophie und Geschichte auf Lehramt. Die ersten vier Jahre ihres Lebens verbrachte sie in Brandenburg in einer Geflüchtetenunterkunft, nachdem ihre Eltern aus Pakistan geflohen waren. Seit ihrem achten Lebensjahr lebt sie in Offenbach, wo sie sich drei Jahre lang als Stadtschulsprecherin engagierte, außerdem war sie Mitglied der Landeschüler:innenvertretung Hessen. Nach einem FSJ in Kambodscha begann sie 2020 ihr Studium und ist seit März 2021 Stadtverordnete in Offenbach.
Prof. Dr. Brigitte Geißel ist Professorin für Politikwissenschaft und politische Soziologie (W3), Leiterin der Forschungsstelle ‚Demokratische Innovationen‘ an der Goethe-Universität, außerdem Gründerin und Sprecherin (2010-2015) des europäischen Netzwerks/ECPR Standing Group ‚Democratic Innovations’. Ihre Forschungsschwerpunkte sind: Demokratische Innovationen, politische Partizipation, neue Governance-Formen, Zivilgesellschaft.
Julia Mantel, geboren 1974 in Frankfurt/Main, hat Angewandte Kulturwissenschaften in Lüneburg studiert und konzentriert sich seit 2000 auf Lyrik. 2005 gründete sie das Konzeptlabel „Unvermittelbar” und publizierte seitdem vier Lyrikbände: „new poems” (2008), „dreh mich nicht um” (2011), „Der Bäcker gibt mir das Brot auch so” (2018) und „Wenn du eigentlich denkst, die Karibik steht Dir zu” (2021). Sie ist Gründungsmitglied des Frankfurter Lyrikkollektivs „Salon Fluchtentier“ und Vize-Vorsitzende des Hessischen Schriftstellerverbands (VS). Als Lyrikerin, Strickkünstlerin und Allroundjobberin lebt sie in Frankfurt am Main.
Nouria Behloul, geboren in Zürich // Studium Transmediale Kunst an der Universität für angewandte Kunst Wien // 2015 und 2017 längere Aufenthalte in Kalifornien, Costa Rica und Mexiko // Diverse Performances und Lesungen, in Wien, Los Angeles und Frankfurt/M. // In Zusammenarbeit mit Cemile Deniz Alibaş betreibt sie das Projekt Affirmation/Formation/Transformation, welches sich unter anderem mit den Auswirkungen der Ökonomisierung aller Lebensbereiche auseinandersetzt und auf www.emotionalconsulting.de Sensibilisierung der Sinne als Dienstleistung anbietet // Initiatorin von CITY VISTA, interdisziplinäre Veranstaltungsreihe zur Narration des Lebens in der Stadt; CITY VISTA findet vom 21.Aug - 12.Sep in Frankfurt/M. statt // Im Winter erscheint der Gedichtband Poetry is the only way out of here bei Bom Dia Books.
Dolorosa ist eine alte Seele – vermutlich hunderte Jahre alt –, welche zu Ruhm emergierte anno 2016, nachdem die leidenschaftliche und musikalisch begabte Lebenskünstler_in bei den Darbietungsabenden der „opencreek shownight“ in Offenbach gesichtet wurde. Seitdem schlägt Dolorosa sich als Botschafter_in des süßen Schmerzes durch die Kulturlandschaft, soweit es sich eben einrichten lässt.
Michael Herl, geb. 1959 in Pirmasens, Absolvent Deutsche Journalistenschule München, danach bei Magazin Stern. Seit 1984 freischaffender Journalist und Dokumentarfilmer. Regelmäßig Reportagen für Stern, GEO, Zeit-magazin, Monitor, Report u.v.m. 1998 Gründung der Stalburg Theaters, Verfasser zahlreicher Stücke.
Lena Schumacher, 2002 in Frankfurt am Main geboren, hat nach ihrem Abitur 2020 gemeinsam mit Tim Evers das OLDSCHOOL-Magazin gegründet: ein Print-Magazin von jungen Leuten für junge Leute. Das Magazin erscheint zweimonatlich und behandelt ein Themenspektrum von Politik und Gesellschaft über Kultur und Mode bis hin zu Lyrik. Bisher wurden drei Ausgaben veröffentlicht, zu den Themen Liebe & Sexualität, Privilegien & Diskriminierung und Psyche & Mentale Gesundheit. Mehr Informationen unter www.oldschool-magazin.de und auf Instagram @oldschoolmagazin
Rosa Luxemburg (*1871), Dr. phil. ist eine jüdische Autorin, Marxistin und Politikerin, die für ein demokratisch-sozialistisches Denken und Handeln einsteht. Als eine der wenigen Frauen in der aktiven Politik arbeitet sie gemeinsam mit Karl Liebknecht an der Durchsetzung von internationalistischen und antimilitaristischen Positionen in der SPD. Luxemburgs Wirken zielt auf Veränderungen durch Revolution und nicht durch Reformen, sowie auf allgemeine Wahlen und Pressefreiheit: Bestimmen sollen nicht einige wenige, sondern das Volk.
Micaela Leon Gutbrod (she/her) ist eine Berliner-Kabarett-Chanteuse, Schauspielerin, Moderatorin, Aktivistin und Event-Managerin. Nach 14 Jahren als Sängerin und Schauspielerin in London und New York zog sie vor 10 Jahren nach Darmstadt. 2017 organisierte sie den ersten Women’s March Frankfurt und war ebenso Social-Media-Co-Managerin für den Women’s March Global. Seitdem diverse aktivistische Arbeit und Unterstützung, u.a. die Organisation der Groß-Demos „Ein Europa für Alle – Deine Stimme gegen Nationalismus!“ und „#aussteigen“ (beide 2019). Momentan arbeitet Micaela als Teamleiterin der Visitor Services im Deutschen Filmmuseum Frankfurt und als Event Managerin.