Bodies, Art, and Protection: Wounds
Dieser Vortrag basiert auf ethnografischen Recherchen über Kriegswunden im Nahen Osten. Untersucht wird die Ausbreitung des Iraqibacter – ein multiresistenter Krankheitserreger, der mit der US-amerikanischen Besetzung des Iraks 2003 in Verbindung gebracht wird. Indem Omar Dewachi die Geschichte(n) und die geografischen Wege dieser „Superbakterie“ in einer von militärischen Konflikten zerstörten Landschaft nachzeichnet, zeigt er, wie ethnografische Fakten über antimikrobielle Resistenz tiefgreifende Zusammenhänge offenlegen kann: die Verflechtungen dieses tödliche Supererregers in eine Geschichte von politischen, biosozialen und umweltbezogenen Langzeitinterventionen des Westens und in aktuellen Verwerfungen in der Region. Auf der Grundlage einer Biologie der Geschichte, der Einschreibung menschlicher Aktivität in bakterielles Leben, versteht Dewachi den Iraqibacter als Archiv sich wandelnder Ökologien und Toxizitäten im Irak und darüber hinaus.
Lecture, Gespräch mit Hakan Topal im Anschluss.
Sprache: Englisch