Es gibt diejenigen, die Land, Freiheit und Identität besitzen, und diejenigen, deren Existenz keinen Wert hat. Um von der unaufgelösten und bis heute andauernden kolonialen Gewalt zu erzählen, verbindet die brasilianische Theatermacherin Christiane Jatahy in überraschender Weise die Kunstformen Theater und Film. Gemeinsam mit ihren Schauspielerinnen begibt sich Jatahy tief hinein in die Geschichte Brasiliens. Die gewaltvolle Allianz von Rassismus und Kapitalismus reicht vom transatlantischen Sklavenhandel bis zur aktuellen Politik Jair Bolsonaros. Auch die Position der europäischen Profiteure scheint sich im Verlauf der Zeit kaum verändert zu haben. Und so verwebt die Inszenierung Wirklichkeit und Fiktion, wenn die Protagonistinnen gegen solch eine Weltordnung und für die Möglichkeit von Veränderung kämpfen. In „Nach der Stille” folgt Jatahy dem preisgekrönten Roman „Torto Arado” des Autors Itamar Vieira Júnior. Damit führt sie ihren Widerstand gegen strukturellen Rassismus und die darauf gebauten geopolitischen Realitäten fort, mit dem sie sich ihren festen Platz in Europas Theaterlandschaft erobert.
Infos
Sprache: Portugiesisch mit deutschen und englischen Übertiteln
Die Weltpremiere findet am 15. Juni im Rahmen der Wiener Festwochen statt.
Beteiligte und Förderer
Künstlerische Leitung, Text: Christiane Jatahy
Nach dem Buch „Torto Arado” von Itamar Vieira Júnior
Mit: Gal Pereira, Juliana França, Lian Gaia, Aduni Guedes
Film mit Bewohner*innen der Orte Remanso und Iúna (Chapada Dimantina/Bahia/Brazil)
Künstlerische Mitarbeit, Bühne, Licht: Thomas Walgrave
Mit Musik von Vitor Araujo, Aduni Guedes
Fotografie, Kamera: Pedro Faerstein
Sounddesign, Tonmischung: Pedro Vituri
Kostüme: Preta Marques
Video System: Julio Parente
Körperarbeit: Dani Lima
Mitarbeit Text: Gal Pereira, Juliana França, Lian Gaia, Tatiana Salem
Diskussion Text: Ana Maria Gonçalves
Regieassistenz: Caju Bezerra
Kameraassistenz: Suelen Menezes
Sound (Film): João Zula
Schnitt (Film): Mari Becker, Paulo Camacho
Inspizienz, Tontechnik: Diogo Magalhães
Lichttechnik: Leandro Barreto
Videotechnik: Alan de Souza
Produktionsleitung: Claudia Marques
Produktionsassistenz: Divino Garcia
Koordination, Tourmanagement: Henrique Mariano
Administration: Claudia Petagna
Referenzen an und Bilder aus „Cabra marcado para morrer” von Eduardo Coutinho, Mapa Films production
Eine Produktion von Cia Vertice de Teatro (Rio de Janeiro), Axis productions in
Koproduktion mit Künstlerhaus Mousonturm (Frankfurt a. M.), Wiener Festwochen, Schauspielhaus Zürich, CENTQUATRE-PARIS, Odéon-Théâtre de l’Europe (Paris), Piccolo Teatro de Milano, ArtsEmerson (Boston), Riksteatern (Norsborg), Théâtre Dijon Bourgogne – CDN, Théâtre National Wallonie-Bruxelles, Théâtre populaire romand La Chaux-de-fonds – Centre neuchâtelois de arts vivants, DeSingel (Antwerpen), Temporada Alta – Festival de tardor de Catalunya (Salt) und Centro Dramático Nacional (Madrid).
Christiane Jatahy ist Artiste associée von CENTQUATRE-PARIS, Odéon-Théâtre de l'Europe, Schauspielhaus Zürich, ArtsEmerson (Boston) und Piccolo Teatro de Milano. Cia Vertice wird unterstützt von Direction régionale des affaires culturelles d'Île-de-France - Ministère de la Culture France.
Die Produktion tourt mit CENTQUATRE.