Das neue Labor für Behinderten- und Taubenkultur im Tanz lädt fünf Taube, behinderte und chronisch kranke Tanzschaffende ein, ihre jeweilige künstlerische Praxis und choreografische Arbeitsweisen in einer einwöchigen Residenz miteinander zu teilen.
Fragen zu Körper, Tanz und Choreografie werden aus den verschiedenen Perspektiven der Expert*innen verhandelt, normierte Vorstellungen von Bewegung und Wahrnehmung durch andere Strategien erweitert, unterwandert und gecripped.
Das neue Residenzformat der Tanzplattform Rhein-Main findet Anfang Februar erstmals am Künstler*innenhaus Mousonturm statt. Am 9.2. sind Sie eingeladen beim öffentlichen Showing, Einblicke aus diesem intensiven Austauschs zu erleben. Beim anschließenden Gathering ist Raum für Fragen und Anregungen.
Mit: Anajara Amarante, Dodzi Dougban, Tanja Erhart, Irene Gíro, Lea Gockel, Rita Mazza, Kübra Sekin, Noa Winter.
Infos
Eintritt frei, Anmeldung über lea.gockel@mousonturm.de
Dauer: 120 Min. (nur Showing)
Aufgrund der aktuellen Lage bitten wir alle Teilnehmer*innen vorab einen Coronatest durchzuführen. Für Kurzentschlossene stellen wir auch einige Tests kostenfrei zur Verfügung. Wir empfehlen das Tragen von FFP-2 Masken.
Infos zur Barrierefreiheit
--- Das Showing findet in deutscher Lautsprache und Deutscher Gebärdensprache statt.
--- Es wird eine Audiodeskription angeboten.
--- Es ist eine relaxte Veranstaltung mit verschiedenen Sitz- und Liegemöglichkeiten.
Beteiligte und Förderer
Kuration: Lea Gockel, Alex Hennig, Noa Winter
Mentorship: Tanja Erhart
Künstler*innen: Anajara Amarante, Dodzi Dougban, Irene Gíro, Rita Mazza, Kübra Sekin
Die Tanzplattform Rhein-Main, ein Projekt von Künstler*innenhaus Mousonturm und Hessischem Staatsballett, wird ermöglicht durch den Kulturfonds Frankfurt RheinMain und gefördert vom Kulturamt der Stadt Frankfurt am Main, dem Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst und der Stiftungsallianz [Aventis Foundation, Crespo Foundation, Hans Erich und Marie Elfriede Dotter-Stiftung, Dr. Marschner Stiftung, ODDO BHF Stiftung, Stiftung Polytechnische Gesellschaft Frankfurt am Main].
Biografien
Anajara Amarante
ist eine chronisch kranke, queere brasilianische Künstlerin, die in Berlin lebt. Ihr Werkzeug ist der Körper in Bewegung, an dem sich Berufliches mit dem Persönlichen und Politischen verbindet: queere, dissidente Körper, marginalisierte Communities und Kunstpraktiken.
Der Schwerpunkt ihrer künstlerischen Praxis liegt in den darstellenden Künsten, den sie aber auch aus ihrem Hintergrund als Biologin und Kommunikationswissenschaftlerin heraus bereichert. Als Immigrantin interessiert Migrationsgeschichten, die Konstruktion von Identitäten, Postkolonialismus, Freude und Vielfalt.
Dodzi Dougban,
*1979, ist gehörloser Tänzer und Performer. Von klein auf Taub wuchs er in Recklinghausen auf. Seine Familie vermittelte ihm die traditionelle Kultur Togos auf Festivals und Konzerten. Seinen tänzerischen Schwerpunkt fand Dodzi Dougban im HipHop und war zusammen mit hörenden Tanzcrews fünf malDeutscher Meister und drei mal Europameister.
HipHop, Modern, Afro- und zeitgenössischer Tanz vermittelt er in zahlreichen Workshops und an Schulen. Darüber hinaus ist er Dozent für nonverbale Kommunikation und lehrt die Gebärdensprache. Als Tänzer, Choreograf, Model und Schauspieler ist er an verschiedenen Videoproduktionen, Fernsehsendungen und Tanztheaterstücken zu erleben.
Des Weiteren fungiert er als Experte für die deutsche Gebärdensprache im Zusammenhang mit Theaterbetrieben und den inklusiven Darstellenden Künsten. So berät er Theaterbetriebe mit seinem Projekt „Access Maker“ und freie Produktionen im Bereich Digitale Übersetzungen für ein inklusives Bühnenerlebnis (Von Bewegung in Klang, von Klang zu Bild).
Irene Giró
ist eine katalanische Performer*in und Künstler*in, lebt in Berlin und definiert sich als queer und behindert. Ihre künstlerische Praxis konzentriert sich auf das Potenzial des Körpers, versteckte Geschichten spürbar zu machen. Irene interessiert sich für die Entwicklung kreativer Methoden, die Zugang, Vergnügen und Verbindung auf und neben der Bühne in den Mittelpunkt stellen. Irenes Hintergrund in Bewegung umfasst zeitgenössischen Tanz, Improvisation und Aerial Künste.
Rita Mazza
(Rita/they) ist freischaffende Künstlerin. Sie arbeitet als Performancekünstlerin, künstlerische Leiterin und Gebärdensprachchoreografin in Performances mit Gebärdensprache. Ritas neueste Performance 'Matters of Rhythm' wurde von der Tanzplattform Deutschland 2024 ausgewählt. Zuletzt hat Rita hat als Gastkuratorin für das Festival Theaterformen gearbeitet, mit Schwerpunkt auf Gebärdensprachkunst und Gehörlosenkunst. Rita ist Muttersprachlerin in Gebärdensprache - Rita 'spricht' die italienische Gebärdensprache und beherrscht auch die Deutsche Gebärdensprache (DGS) und International Sign.
Kübra Sekin
folgt