Ein Rahmenprogramm gegen rassistische Realitäten. Im Gedenken an den 19. Februar in Hanau.
Kuratorin: Aisha Camara. Storytelling Salon: Hadija Haruna-Oelker
The Kids are Alright.
But they have to fight.
„Unsere Kinder sollen es einmal besser haben“, sagten die Eltern, als sie nach Deutschland kamen – und sahen ihre Kinder mit Rassismus aufwachsen. Die Video-Installation versammelt die Stimmen von sechs Menschen mit unterschiedlichem Migrationserbe, die von Generationenkonflikten, politischen Kämpfen und Zukunftsvisionen berichten.
Was tun, damit wir es einmal besser haben? Was ist überhaupt besser, und was nicht? Darauf suchen wir Antworten. In Gesprächen. In Geschichten. In Räumen.
Ob Hanau, Halle, oder Alltagsrassismus: Rassistische Gewalt hat Kontinuität in Deutschland. Und für viele Menschen scheint ein Weg “hinaus” - in eine gerechtere Welt - unerreichbar. Gerade in Zeiten des massiven Rechtsrucks und multiplen globalen Krisen fühlen sich viele Menschen ohnmächtig. Wie also die Hoffnung nicht aufgeben? Zumal für diejenigen, die es betrifft, wie die Hinterbliebenen der Opfer von Hanau der Kampf ohnehin weitergeht.
Wir sollten, wir müssen uns gegenseitig unterstützen.
Und so nimmt das Rahmenprogramm nicht nur auf “The Kids are Alright” und die damit verknüpften Stimmen und Visionen in den Blick, sondern weitet ihn: Welche Räume und Strategien brauchen wir, um uns zu verbinden?
Freitag, 16.02.
14.00 Eröffnung mit der Bürgermeisterin Dr. Nargess Eskandari Grünberg
14.00–18.00 Uhr, Mousonturm Studio 1
Fachgespräche / Input / Austausch
Wie übersetzen wir erinnerungspolitische Diskurse in Kunst und Kultur? Wie bekommen von Diskriminierung betroffene Kulturschaffende, den Raum, den sie brauchen? Wie sieht eine intersektionale Praxis aus? Ein Raum zum Austausch.
Mit: Tessa Hart, Dan Thy Nguyen, Dr. Hannah Peaceman, Gabriela Mayungu, Dr. Harpreet Cholia, Mirrianne Mahn u. a.
19.00–21.30 Uhr, Mousonturm Studio 1
The Kids are alright x BHM Storytelling Salon
Ein Abend im Rahmen des Black History Month. Young, gifted and black. Von Kind an ist der Mensch in Beziehungen mit seiner Umgebung. In Kindheiten lässt sich ablesen, wer wir sind, was andere aus uns machen und wo wir gesellschaftlich stehen. Was erfahren Schwarze Kinder über sich selbst? Und wie sie vor Gefahren schützen, die nur ihnen gelten? Auf ihre Stimmen gilt es an diesem Storytelling-Abend zu hören. Er ist eine Bestandsaufnahme und Rückschau der Sprecher*innen, die erzählen, wie sie sich trotz äußerer Zuschreibungen entfalten konnten und ermutigt fühlen: Was haben sie als Kinder gebraucht, welche Dinge haben ihnen genutzt und welche Botschaft geben sie an ihre Kinder weiter. Für ein selbstbestimmtes Aufwachsen braucht es Strategien – gerade jetzt.
Storyteller*innen: Theatermacherin Simone Dede Ayivi, Bildungsreferentin Emilene Wopana, die Schülerinnen Imani Klett und Saran Kämmerer, die Teilhabeberaterin und Sängerin Latoya Reitzner und der Sänger Chima Onyele.
Moderiert und kuratiert von Hadija Haruna-Oelker
Der BHM wird in zahlreichen Ländern gefeiert und würdigt die Geschichte Schwarzer Menschen. Die Veranstaltung ist eine Kooperation der Frankfurter Regionalgruppe der Initiative Schwarze Menschen in Deutschland (ISD), die den BHM jährlich mit einem Storytelling Salon zelebriert, der an die Tradition der „oral history“ erinnert.
Gefördert durch das US-Generalkonsulat Frankfurt.
Samstag, 17.02.
Wir möchten im Kontext unseres Programmschwerpunktes auf die
Bundesweite Gedenkdemonstration in Hanau hinweisen:
14.00 Uhr, Hanau, Kurt-Schumacher-Platz
Say Their Names - Bundesweite Gedenkdemonstration
4 Jahre nach dem rassistischen Terroranschlag
Weitere Infos: 19feb-hanau.org
18.00 & 19.30 Uhr, Mousonturm Saal
Vorstellungen von „The Kids Are Alright“, im Anschluss Publikumsgespräch mit Theatermacher*innen sowie Dan Thy Nguyen und Nabila Bushra (Protagonist*innen des Stücks).
Sonntag, 18.02.
14.00–17.00 Uhr, Mousonturm Studio 1
Stimmen zu Hanau
Denk ich an Hanau... Als Teil des Rahmenprogramms „The Kids Are Alright. But They Have to Fight.“ zum Gedenken an den 19. Februar in Hanau, kuratiert von Aisha Camara, findet eine Lesung im Studio 1 des Künstler*innenhaus Mousonturm statt. „Stimmen zu Hanau“ versammelt intergenerationale wie intersektionale Perspektiven junger Autor*innen, Auftragstexte zu Hanau sowie Ausschnitte aus vorhandenen Texten. Dabei sind die Autor*innen Mirrianne Mahn, Furat Abdulle, Akteur*innen der Bildungsinitiative Ferhat Unvar und die Rapperin und Poetin Rasyree, der Rapper und Songwriter Nurtch u. a.
Die Moderation des Abends wird Fatima Remli übernehmen.
Gefördert durch das Amt für multikulturelle Angelegenheiten Frankfurt am Main
18.00 & 19.30 Uhr, Mousonturm Saal
Vorstellungen von „The Kids Are Alright“.
Montag, 19.02.,
09.00, 10.30 & 12.00 Uhr, Mousonturm Saal
„The Kids Are Alright“
Schulvorstellungen mit anschließendem Gespräch und Vortrag
10.15, 11.45 & 13.15 Uhr, Studio 1
Vortrag und moderiertes Gespräch mit der Bildungsinitiative Ferhat Unvar
Infos
Das Rahmenprogramm wird kuratiert von Aisha Camara in Unterstützung von Hadija Haruna-Oelker und weiteren Partner*innen.
Visuelle Gestaltung und Konzept Installation: Jasmin Namondo Uffenbrink
Beteiligte und Förderer
Das gesamte Programm wird gefördert im Rahmen des Bündnisses internationaler Produktionshäuser von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien. Das Projekt wurde vom Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst gefördert.
Biografie Hadija Haruna-Oelker
Die Politikwissenschaftlerin Hadija Haruna-Oelker lebt und arbeitet als Autorin, Redakteurin und Moderatorin in Frankfurt/Main. Hauptsächlich ist sie für den Hessischen Rundfunk tätig und schreibt eine Kolumne für die Frankfurter Rundschau. Mit Max Czollek ist sie Host des Erinnerungspodcasts "Trauer & Turnschuh". Sie ist Mitherausgeberin des Sammelband „Spiegelblicke – Perspektiven Schwarzer Bewegung“ und 2022 erschien ihr für den Leipziger Buchpreis nominiertes Sachbuch „Die Schönheit der Differenz. Miteinander anders denken." Darüber hinaus ist sie Teil des Journalist*innenverband Neue Deutsche Medienmacher*innen (NDM) und der Initiative Schwarze Menschen in Deutschland (ISD).