Ayla Pierrot Arendt
(Frankfurt)

Die Künstlerin und Regisseurin Ayla Pierrot Arendt (*1987) studierte Malerei an der Akademie der bildenden Künste in Wien und im Master Choreografie und Performance an der Angewandten Theaterwissenschaft in Gießen. Arendts interdisziplinäre Choreografien verbinden Videokunst mit Live-Performance und Soundkomposition. Daraus entstehen Bühnensituationen an der Schnittstelle von Happening und interaktiver Installation. Ihre Inszenierung „Die Interessen eines Anderen“ (2015), die 8-stündige multimediale Performance „Routine – a real time documentation“ (2017), sowie die Videochoreografie „Harmless Being“ (2018) wurden am Künstler*innenhaus Mousonturm uraufgeführt. Mittels verschiedener Kunstfiguren übersetzt Arendt Gesten der Widerständigkeit und sozialpolitisches Engagement in performative Interventionen im öffentlichen Raum. Zur Bundeskanzler*innenwahl 2021 übernahm die Künstlerin performativ die Rolle der “freiwilligen Bundeskanzler*in” bei den “Bevölkerungsversammlungen” des Mousonturms und hält seitdem regelmäßige Ansprachen. Mit ihrer feministischen Revision von Platons POLITEIA überdenken Arendt und ihr Team gesellschaftliche Ideale und Werte in dialogischer Auseinandersetzung. Die Überlegungen resultieren in einem Zusammenspiel aus Videokunst und Live-Musik.