Malakoff Kowalski
(Berlin)

Malakoff Kowalski (*21. Juni 1979 in Boston/USA als Aram Pirmoradi) ist ein deutsch-amerikanisch-persischer Musiker und Komponist. Seine Eltern stammen aus Teheran; er ist aufgewachsen in Hamburg und lebt heute in Berlin. Sein Debütalbum „Action“ aus dem Jahr 2005 unter dem Namen Jansen & Kowalski bezeichnete er seinerzeit als „Mahnmal für ein verpfuschtes Schaffen: ein großer Zirkus. Ein verwirrter Clown.“ Nach Auflösung der Band erschien 2009 das Krautrock-Soloalbum „Neue Deutsche Reiselieder“, das eine bis heute währende Kollaboration als Filmkomponist mit dem Regisseur Klaus Lemke begründete. 2012 legte Kowalski „Kill Your Babies – Filmscore for an Unknown Picture“ vor, eine Zusammenarbeit mit dem Maler Daniel Richter und dem Schriftsteller Maxim Biller: „Ungeschönt mit Klavier und nur wenigen Instrumenten. Als hätte Kowalski die Stücke aus einer verkratzten Kopie eines Nouvelle-Vague-Films herausgeschnitten. Die romantische Sehnsucht nach einer verlorenen Zeit.“ (SZ)

2015 erschien „I Love You“, eine Mischung aus Jazz, Easy-Listening und Folk: „Herzenswarm. Wie eine Fahrt über den Highway in der Sonne. Das Geheimnis dieser freien Musik lässt sich schwer festnageln.“ (F.A.S.) 2018 wurde „My First Piano“ veröffentlicht, das erste Soloklavieralbum Kowalskis. Es folgten Rezitale u.a. in der Hamburger Elbphilharmonie: „Musikalische Short Stories. Das Tempo moderat, langsam, Motive von Mahler, Debussy und Brahms. Von Stück zu Stück schraubt sich seine Musik tiefer ins Hirn. Ist das Klassik, Jazz, Pop? Man weiß es nicht, aber man kann danach süchtig werden. Sich in diesen Klang verlieben.“ (Der Spiegel) Kowalskis Bühnenmusiken u.a. für „Parzival“ und „Faust“ führten ihn zuletzt ans Staatstheater Stuttgart. Seine Score-Musik ist in bislang elf Filmen von Klaus Lemke zu hören sowie zuletzt in den Filmen „Yung“ (neben DJ Hell) und dem Film „Euphoria“: einem Drama mit Alicia Vikander, Eva Green und Charlotte Rampling.

Derzeit ist eine Filmmusik für Leander Haußmann in Arbeit. Im Konzert war Kowalskis Klaviermusik auch bei gemeinsamen Lesungen mit dem Schriftsteller Ferdinand von Schirach zu erleben. Ebenfalls bei zahlreichen Auftritten mit dem Pianisten Chilly Gonzales, die laufend fortgesetzt werden. Das neue Buch „Enya“ von Gonzales wurde von Kowalski als Hörbuch aufgenommen. Frühere gemeinsame Projekte mit Popkünstlern wie 2raumwohnung, Deichkind und Moonbootica umfassten Remixes, Features, Songwriting und Studioaufnahmen. Für den Pianisten Igor Levit hat Kowalski während des Corona-Lockdowns das Stück „August Rosenbrunnen“ geschrieben, das bei den Salzburger Festspielen 2020 uraufgeführt wurde. Das neue Album „Onomatopoetika“ wurde im Funkhaus Berlin produziert. Aufgenommen und abgemischt hat es Nils Frahm. Stilistisch ordnet Kowalski die Klaviersuite als Postromantik ein – in Abgrenzung zur sogenannten Neoklassik.