Veit Sprenger / Tobias Euler / Thies Mynther
(Berlin)

Tobias Euler (geb. 1977) studierte nach seiner Ausbildung zum Holzbildhauer und anschließender Ausbildung zum Grafikdesigner, Freie Kunst an der Bauhaus Universität Weimar. Seine Tätigkeitsfelder umfassen Grafik, Illustration, Fotografie, interaktive Installation, Mechatronik und Musik. Neben verschiedenen Ausstellungen wirkte Tobias Euler bei Theaterproduktionen mit und entwickelte szenographische Konzepte, interaktive Soundobjekte und Raumgreifende kinetische Installationen für Produktionen der Theater- und Performancegruppe Showcase Beat Le Mot, dem Komponisten Santiago Blaum und dem Regisseur Tom Wolter (Theater Hebel am Ufer, Schauspiel Frankfurt, Brut Wien, am Residenztheater in München, FFT Düsseldorf und dem Theaterhaus Gessnerallee in Zürich). 2015 gründete Tobias Euler die Kunst- und Kulturstätte Jonny Knüppel in Berlin Kreuzberg und leitete bis April 2018 als Geschäftsführer und Vereinsvorsitzender die kulturellen und politischen Aktivitäten der Unternehmung.

Thies Mynther (geb. 1968) ist Komponist, Texter, Performer und Produzent. Seit 1989 hat er als Mitglied von Bands wie Phantom/Ghost, Stella oder Das Bierbeben und als Kollaborator von Miss Kittin, Chicks On Speed oder Dillon an über hundert Albumveröffentlichungen mitgewirkt und über 1000 Konzerte gespielt. Seit dem Beginn der Nullerjahre beschäftigt er sich auch mit Sounddesign und Kompositionen für Filme, seit 2009 entwickelte er einen neuen Schwerpunkt im Bereich Theater. Als Komponist, Musiker, Songtexter, musikalischer Leiter und Performer arbeitete er mit einer Vielzahl von Regisseur:innen wie Nicolas Stemann, Sebastian Baumgarten, Bastian Kraft, Brit Bartkowiak und Josua Rösing zusammen, aber auch mit Performancegruppen wie Showcase Beat Le Mot, wo er auch Veit Sprenger kennenlernte. Er initiierte Kooperationen mit Künstler:innen wie Cosima von Bonin (als Phantom Ghost) oder dem israelischen Produzenten/Regisseur Jason Danino Holt. Seine Wirkungsstätten sind unter anderem das Schauspielhaus und Kampnagel in Hamburg, das Deutsche Theater, das Haus der Berliner Festspiele, die Akademie der Künste und das HAU in Berlin. 2018 steuerte er die Musik zu Sandra Trostels Film All Creatures Welcome bei und produzierte mit der Künstlerin Tellavision ihr aktuelles Album Add Land. Mit dem Regisseur Josua Rösing brachte er im November 2019 am Moskauer Vachtangov-Theater eine Fassung von Franz Kafkas Verwandlung auf die Bühne. Moondogging war nach This Machine Kills – Hidden Tales of the Revolutionary Piano (Hebbel am Ufer, Berlin) die zweite eigenständige musiktheatrale Produktion mit Veit Sprenger.

Veit Sprenger (geb. 1967) ist Theatermacher, Autor und Produzent, studierte Musik in Hannover, Medizin in Frankfurt a.M. und Angewandte Theaterwissenschaft in Gießen. Er ist Gründungsmitglied der Theatergruppe Showcase Beat Le Mot, mit der er seit 1998 Theaterstücke, Performances, Kunstaktionen und Musikvideos produziert. Bis heute hat er mehr als vierzig Theaterstücke produziert, die in 16 Ländern zur Aufführung kamen. Er war Mitglied des künstlerischen Leitungsteams für das Festival agenda für junge Kunst im Ostseeraum und der Auswahl- und Preisjurys u.a. für die Theaterfestivals unart, Impulse und Westwind. Er lehrte an Hochschulen unter anderem in Berlin, Hamburg, Lübeck, Gießen, Zürich, Köln, Oslo, Beijing, Athens/Ohio, New York, Stuttgart und Bern. 2005 hat er sein Buch Despoten auf der Bühne – Die Inszenierung von Macht und ihre Abstürze veröffentlicht. Seit 2018 erarbeitet er zusammen mit dem Komponisten Thies Mynther unter dem Label This Machine Kills Musiktheaterstücke.