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(c) Heike Steinweg, (c) Sibylle Fendt

Während der Vater von Deniz Ohdes Erzählerin in Streulicht Aluminiumbleche in einem Industriepark beizt, schuftet an einem anderen Ort in einem anderen Buch Hüseyin in einer Metallfabrik. Und als Hüseyin sich nach dreißig Jahren harter Arbeit endlich seinen Traum erfüllen und eine Istanbuler Eigentumswohnung beziehen kann, stirbt er am Umzugstag an einem Herzinfarkt. So beginnt Fatma Aydemirs gefeierter Roman Dschinns.

Anders als bei Deniz Ohde, wo wir ausschließlich der einzelgängerischen Erzählerin folgen, erzählt Fatma Aydemir aus der Perspektive von höchst verschiedenen Familienmitgliedern, die zu Hüseyins Beerdigung anreisen und sich neu orientieren müssen. Doch so unterschiedlich die beiden Romane auch sind – die Themen, die verhandelt werden, sind dieselben. Es geht um Chancengleichheit, Identität und transgenerationalen Traumata – und beide Romane verhandeln diese Themen vor dem erzählerischen Hintergrund der 90er Jahre, die heute so gerne nostalgisch verklärt werden.

Gemeinsam mit den Autorinnen wollen wir die Verbindungslinien von “Dschinns” und “Streulicht” nachzeichnen und fragen, welche Rolle die migrantische Herkunftsgeschichte der eigenen Familie spielt, wenn man selbst in Deutschland geboren ist.

 

Moderation: Elisa Diallo
Im Rahmen von Frankfurt liest ein Buch und mit freundlicher Unterstützung durch Neustart Kultur.

Eine Veranstaltung des Hessischen Literaturforums.