Mizgin Bilmen/Ariella Hirshfeld/Kubilay Sarikaya/Onur Suzan Nobrega
Hinterhofjargon: Ein Gespräch zu Kunst und Kultur nach NSU und Hanau
Location: Cafe Ecke Konsti (Allerheiligenstraße 15)
- 16.06.2023, 19.00 Uhr / anschließend BarabendEintritt frei
Welche kollektive Verantwortung trägt die Kunst in einer Gesellschaft, die Orte migrantischen Alltagslebens kriminalisiert? Was ist die Bedeutung solidarischer Gemeinschaft in einer Nachbarschaft wie dem Frankfurter Allerheiligenviertel angesichts rassistischer und klassistischer Gewalterfahrungen wie dem NSU-Komplex, dem Anschlag in Hanau und alltäglich erlebter Polizeigewalt? Der Gesprächsabend „Hinterhofjargon“, eine Hommage an die Frankfurter Rapper und Stadtpoeten Celo & Abdi, lädt Interessierte und insbesondere Ladeninhaber*innen und Nachbar*innen des Allerheiligenviertels ein, mit den Theater- und Filmemacher*innen Kubilay Sarikaya, Ariella Hirshfeld, Mizgin Bilmen und Ehrengästen über Gerechtigkeit und Gewalt, die Sichtbar-und Hörbar-Machung gelebter Erfahrungen in der Kunst und ihre gesellschaftspolitischen Anliegen zu sprechen sowie die Lieblingskünstler*innen und Lieblingswerke aller, die da sind, zu ehren.
Mit: Mizgin Bilmen, Ariella Hirshfeld, Kubilay Sarikaya
Konzeption und Moderation: Dr. Onur Suzan Nobrega, Institut für Soziologie, Goethe-Universität Frankfurt
Cast & Credits
Ein Projekt von Dr. Onur Suzan Nobrega in Kooperation mit dem Künstler*innenhaus Mousonturm und dem Cafe Ecke Konsti. Gefördert durch das Kulturamt der Stadt Frankfurt am Main.
Biography
Mizgin Bilmen
Mizgin Bilmen ist Theater – und Opernregisseurin, ausgebildet an der Folkwang Universität der Künste in Essen. 2017 wurde sie mit dem Götz-Friedrich-Preis für die Spielzeit 2016/17 für ihre Inszenierung von Marc-André Dalbavies Oper „Charlotte Salomon“ ausgezeichnet. In ihrer Arbeit am Badischen Staatstheater Karlsruhe inszenierte sie das Stück „Radikale Akte“ (2018) und beschäftigte sich gemeinsam mit 18 Frauen als Alltagsexpert*innen mit der Rückeroberung des Erinnerns an feministische Vorkämpferinnen. Zuletzt inszenierte sie 2022 “Endstation Sehnsucht” von Tennessee Williams am Anhaltischen Theater.
Biography
Ariella Hirshfeld
Ariella Hirshfeld ist Schauspielerin und in den Bereichen Film, Fernsehen, Theater und als Sprecherin tätig. In zahlreichen Engagements spielte sie unter anderem neben John Malkovich und Veronica Ferres in dem Kinospielfilm „Klimt“ sowie unter der Regie von Heinrich Breloer in “Buddenbrooks – ein Geschäft von einiger Größe”. Am Theater war sie u.a. in „zwei mal Heimat Jerusalem“ (Volksbühne Berlin), am Roma Theater Pralipe in „Sheherezade“, „Jashar Roi“ und „Die Bluthochzeit“ und in Dokumentartheaterproduktionen wie „Blackwater“ von Hans-Werner Kroesinger (Hebbel am Ufer Berlin) beteiligt. Im Fernsehen ist sie u.a. in den Serien „Para- Wir sind King“ und „Notruf Hafenkante“ zu sehen.
Biography
Kubilay Sarikaya
Kubilay Sarikaya ist Schauspieler, Regisseur und Sozialarbeiter. Bis 2000 war er Ensemblemitglied des türkisch-deutschen Tiyatrom Theater in Berlin. Parallel dazu begann er in Projekten zu Themen wie Sucht- und Gewaltprävention zu arbeiten. 2018 gab Sarikaya mit „Familiye“ sein Langfilmdebüt als Regisseur, ein Kinofilm, der in der Berliner Nachbarschaft Sarikayas spielt und gemeinsam mit Kiezbewohner*innen entwickelt wurde. Sarikaya führte zudem Regie für den dreiteiligen Videofilm zu Haftbefehl und Xatars „Der Holland Job“ (2016) und spielte zuletzt in Fatih Akins „Rheingold“ (2022) mit.
Biography
Onur Suzan Nobrega
Dr. Onur Suzan Nobrega ist Soziologin und Kuratorin im Themenfeld antirassistischer, dekolonialer, intersektional-feministischer Theorie und Praxis. Sie promovierte und lehrte am Goldsmiths, University of London und arbeitet seit 2016 am Institut für Soziologie, Schwerpunkt Kultur und Migration der Goethe-Universität Frankfurt a.M. Zuletzt erschien von ihr das gemeinsam mit Jonas Zipf und Matthias Quent herausgegebene Buch „Rassismus.Macht.Vergessen: Von München über den NSU bis Hanau: Symbolische und materielle Kämpfe entlang rechten Terrors“.