(c) Sonja Stadelmaier

Tara Nome Doyle ist eine der charismatischsten Popkünstler:innen ihrer Generation. Nach ihrem gefeierten Debüt „Alchemy” von 2020 legt die 24-Jährige aus Berlin-Kreuzberg jetzt „Væermin“ vor: eine tragische Liebesgeschichte, reich an Symbolik und Zwischentönen, instrumentiert mit Klavier, Geige und Synthesizer und manchmal auch mit pulsierenden Beats. Und mit einem Gesang, der intensiv und wandlungsreich ist, mal engelsgleich, mal rau und bedrohlich. „Væermin“ ist von berührender Schönheit und feiert doch auch das vermeintlich Hässliche, das in uns allen wohnt und das wir so gerne verdrängen. Alle Lieder sind nach Tieren benannt, die als unerwünschte Schädlinge gelten: Blutegel, Raupen, Schnecken und Würmer. „Væermin“ feiert ihre Schönheit und stellt damit auch eine politische Frage: Was würde passieren, wenn wir dieses Ungeziefer „einladen“ würden, anstatt es abzulehnen?