Anna Wagner unter den zwölf meistgenannten Personen aus der Tanzszene, die in der kommenden Zeit eine größere Rolle spielen werden

"Tanz 100"

tanznetz kommt mit einem neuen Format und befragt zum Spielzeitende 100 Persönlichkeiten aus der Tanzbranche

Zum ganzen Text auf tanznetz.de

[...]

"Welche Personen aus der Tanzszene sollten Ihrer Meinung nach in der kommenden Zeit eine größere Rolle spielen?

Insgesamt wurden über 90 Namen aus der Freien Szene, Stadt- und Staatstheatern, aus Klassischem Ballett, Zeitgenössischem Tanz, Tanztheater, Streetdance usw. auf, neben, oder hinter der Bühne genannt.

Die Meistgenannten

Von oben nach unten je nach Häufigkeit der Nennungen. 

Christian Spuck, Ballettintendant und Choreograf Staatsballett Berlin
Richard Siegal, Choreograf, designierter Ballettdirektor Staatstheater Nürnberg
Tobias Staab, Künstlerische Leitung International DANCE Festival München

Bridget Breiner, Chefchoreografin des Ballett am Rhein, Düsseldorf
Edward Clug, Choreographer in Residence am Ballett Dortmund
Thomas Thorausch, stellvertretender Leiter des Deutschen Tanzarchivs Köln
Joana Tischkau, Choreografin und Regisseurin, Frankfurt und Berlin

Helge Letonja, Choreograf und Intendanz "Of Curious Nature" / steptext dance project
Rafaële Giovanola, Künstlerische Leitung CocoonDance Company in Bonn
Florentina Holzinger, Choreografin und Performancekünstlerin, Wien und Volksbühne Berlin
Moritz Ostruschnjak, Choreograf, Freie Szene, München
Anna Wagner, Künstlerische Leitung und Geschäftsführung Mousonturm, Frankfurt

Spannende Mischung

Bei den Meistgenannten finden sich durchweg Namen, die bereits eine wichtige Rolle in der Tanzszene spielen. Neben Christian Spuck, Richard Siegal und Bridget Breiner, wurden mehrere Choreograf*innen aus der freien Szene sowie das Tanzarchiv Köln und der Mousonturm genannt. 

Abgestimmt wurde in der Zeit vor der Bekanntgabe des Deutschen Tanzpreises an Christian Spuck. Trotzdem ist seine Nomination hier keine Überraschung, kommen doch seine künstlerischen, kuratorischen und sozialen Leistungen beim Staatsballett Berlin, dem Publikum und der Kritik gleichermaßen gut an und stabilisierten diese renommierte Kompanie in kurzer Zeit. Richard Siegal gilt zurecht als große Hoffnung beim Nürnberg Ballett ab der kommenden Saison in der Nachfolge von Goyo Montero, der nach überaus erfolgreichen Jahren nach Hannover wechselt. Tobias Staab hat mit seinen starken Paradigmenwechseln in Richtung Performance, Museen und Clubkultur anscheinend vieles richtig gemacht bei seinem Start als Künstlerischer Leiter des International DANCE Festivals München. 

Bridget Breiner hat in der Nachfolge von Demis Volpi als Chefchoreografin des Ballett am Rhein ihre erste Spielzeit hinter sich und wird sofort für ihre Leistungen belohnt. Edward Clug war bereits mit mehreren wichtigen Arbeiten an renommierten Häusern wie dem Stuttgarter Ballett, Ballett Zürich, Staatsballett Berlin oder Wiener Staatsballett vertreten und erhält darüber hinaus Vorschusslorbeeren für die Ko-Direktion am Ballett Dortmund ab der kommenden Spielzeit. Man darf gespannt sein! Thomas Thorausch, stellvertretender Leiter des Deutschen Tanzarchivs Köln, überzeugt seit Jahren nicht nur als Archivar und Ausstellungsmacher, sondern auch als eine äußerst integrative Persönlichkeit, die immer das Große und Ganze im Blick hat. Beim Dachverband Tanz Deutschland schiebt er im Fachausschuss für Archive, Journalismus und Wissenschaft vieles an und steht wie ein Fels in der Brandung für die Sache Tanz. Die in Berlin und Frankfurt ansässige Choreografin und Regisseurin Joana Tischkau untermauert ihre Bedeutung für die Tanzszene, nicht durch ihre künstlerische Handschrift auf den Bühnen, sondern auch durch ihre starke Präsenz und klare Haltung bei Diskursveranstaltungen. 

Wer in der Tanzszene unterwegs ist, kennt Helge Letonja. Er ist Choreograf, Gründer und Intendant der Tanzkompanie Of Curious Nature, Leiter des langjährigen Projekts steptext dance project in Bremen und prägt seit rund 6 Jahren maßgeblich den Vorstand des Dachverband Tanz Deutschland. Er beeindruckt als Choreograf wie auch als kulturpolitisch stringent denkender und arbeitender Lobbyist. Schön, dass er es auf die Liste geschafft hat. 

Rafaële Giovanola, Künstlerische Leitung der CocoonDance Company in Bonn, war 8 Jahre lang Tänzerin bei William Forsythe. Sie bespielt mit ihrem Ensemble den Bonner Ballsaal und erarbeitete sich mit ihrer 25 Jahre alten Kompanie von Jahr zu Jahr mehr Anerkennung und Renommee, national wie international. Florentina Holzinger, Choreografin und Performancekünstlerin, Wien und Volksbühne Berlin, bleibt das Aushängeschild für den Tanz über die Grenzen der Tanzszene hinaus. Sie füllt die Säle der großen Festivals und bleibt Stammgast beim Berliner Theatertreffen. Moritz Ostruschnjak aus München überzeugte in der letzten Saison mit gleich zwei ikonischen Produktionen "Cry Why" und "Non + Ultras" sowie dem Pop Up „Cardboard Sessions“ im Rahmen des International DANCE Festivals in München. Dazu kommen zahlreiche Gastspiele weltweit. Klar, dass er auch in Zukunft eine größere Rolle spielen wird. Anna Wagner, Ko-Intendantin und Geschäftführerin des Künstler*innenhaus Mousonturm, stärkt mit empathischer Hand die Öffnung und Bedeutung des internationalen Produktionshauses für Frankfurt und darüber hinaus - insbesondere im Tanz gab es hier zuletzt einige künstlerische Highlights zu bewundern."