Mon. 27.10.2014

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Kolleginnen und Kollegen,

im November beginnt mit dem Auftaktwochenende unseres dreijährig angelegten Projektes
Afropean Mimicry & Mockery in Theatre, Performance & Visual Arts (14. – 16.11.) auch die Kollaboration mit dem kongolesischen Autor und Regisseur Dieudonné Niangouna, der ebenso wie Akira Takayama neuer Assoziierter Künstler des Mousonturms ist. Nachahmung und Verspottung, Aneignung und Abgrenzung, Dämonisierung und Überhöhung haben eine lange Tradition in europäisch-afrikanischen Begegnungen und prägen bis heute politische und künstlerische Diskurse. In Rahmen von Afropean Mimicry & Mockery, wird Niangouna gemeinsam mit dem Dramaturgen und Kurator Martin Baasch Neuproduktionen realisieren, Gastspiele präsentieren, Residenz- und Ausstellungsprogramme kuratieren sowie zu Workshops, Vorträgen und Gesprächsrunden mit international bekannten Kunstschaffenden und Theoretikern einladen. Das Projekt wird im Fonds TURN der Kulturstiftung des Bundes gefördert und mit mehreren Partnern in Europa und Afrika realisiert.


Den Kern dieses Auftaktwochenendes bildet Dieudonné Niangounas mit Frankfurtern realisierte Produktion Le Kung Fu (15./ 16.11., Mousonturm-Koproduktion), in der er von der eigenen Kindheit im Kongo erzählt und davon, wie er vom begeisterten Filmfan zum Theatermacher wurde: Mit seinem Vater schaute er sich alle Kung-Fu Videos an, die er bekommen konnte und träumte davon, Shaolin-Mönch zu werden oder doch zumindest der erste kongolesische Kung Fu-Filmstar. Diese persönlichen Erinnerungen mixt er nun für sein gleichnamiges Stück mit den nachgestellten und nachgedrehten Lieblingsfilmszenen von 20 Menschen aus Frankfurt: Von Rocky Balboa bis Jackie Brown und Blade Runner treffen wir in Le Kung Fu unsere Filmidole wieder – untrennbar verbunden mit persönlichen Momenten und Lebensgefühlen.


Die Ausstellung Afropean Mimicry & Mockery (14. – 16.11.) mit Arbeiten von Steven Cohen,
Kiluanji Kia Henda, Philip Metz, Rolf Bier, Emeka Udemba, Dennis Feser und Jelili Atiku präsentiert Aneignungen und Auseinandersetzungen dieser Künstler mit den existierenden oder konstruierten ‚Bildern‘ von Europa und Afrika.

Inmitten der Ausstellung wird Teresa María Díaz Nerio ihre Live-Performance und Hommage à Sara Bartman (14. – 16.11.) zeigen, in der sie das tragische Schicksal der Anfang des 19. Jahrhunderts in Europa als „Hottentotten Venus“ bekannt gewordenen Südafrikanerin drastisch verkörpert. Die texanische Künstlerin Wura-Natasha Ogunji nähert sich anhand der surrealen „dream journals“ ihres verstorbenen nigerianischen Vaters mit A tortoise walks majestically on window ledges (14./ 15.11.) performativ der Geschichte ihrer eigenen Herkunft. Tanzbare Sounds mixen auf der Eröffnungsparty   das Frankfurter Label Analog Africa Soundsystem und DJ Nomad Uno (14.11.) aus raren Archiv-Aufnahmen und aktuellen afrikanischen Beats. Zum Gallery Talk & Round Table (15.11. ab 10 Uhr) über Formen bildlicher Repräsentation von Afrika bzw. Europa mit den anwesenden Künstlern und renommierten Experten laden wir alle Interessierten herzlich ein!

—> download 141027_Afropean_Mimicry.pdf