Künstler*innenhaus Mousonturm

Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Kolleginnen und Kollegen,

das Tänzer-Choreografen-Kollektiv MAMAZA, gefördert im Fonds Doppelpass der Kulturstif-tung des Bundes, entwickelt im Rahmen einer zweijährigen Residenz am Künstlerhaus Mousonturm zwei große internationale Koproduktionen sowie choreografische Interventionen. Durch den Fonds Doppelpass werden gezielt Kooperationen freier Gruppen mit festen Tanz- und Theaterhäusern unterstützt. Die Kulturstiftung des Bundes möchte damit die freie Szene und Theaterinstitutionen in Deutschland anregen, neue Formen der Zusammenarbeit und künstlerischen Produktion zu erproben.

Als deutsche Erstaufführung zeigt der Mousonturm am Fr. 15.2., Sa. 16.2., 20.00 Uhr; So. 17.2., 18.00 Uhr, die erste der beiden Produktionen von MAMAZA und dem Ensemble Nikel für zeitgenössische Musik, The Nikel Project – songs & poems. Was, so fragten sich beide zu Beginn ihres gemeinsamen Projekts, wenn sie damit aufhören würden, einerseits das zu tun, was der Tanz will und andererseits das zu tun, was die Musik will? Und stattdessen etwas Drittes entstünde, etwas, das nie wirklich Tanz und nie wirklich Musik wird? Die Tänzer, Choreografen und Musiker verabredeten sich daraufhin zu einem Arbeitsprozess, der es ihnen abverlangte, sich auf Strategien, Denkweisen und Praxen der jeweils anderen Kunstform ein-zulassen: Eine Gruppe arbeitet an einem Gebilde aus Sichtbarem und Unsichtbarem, wobei Menschen und Dinge heftig aneinandergeraten oder behutsam ineinander übergehen und sich gegenseitig beeinflussend und berührend hörbare Bilder und sichtbare Klänge erschaffen. Künstlergespräche werden im oberen Foyer im Anschluss an alle Aufführungen angeboten.

Erstmalig am 15.2. wird vor der Aufführung von MAMAZA & Ensemble Nikel das von Tanzlabor_21 und Mousonturm ab Februar 2013 neu eingeführte Warm Up – das Aufwärmtraining für Zuschauer stattfinden. Eine Stunde vor Aufführungsbeginn bieten Tänzer und Choreografen bei ausgewählten Aufführungen ein spezielles Aufwärmtraining für Theaterbesucher an. Im Gegensatz zu klassischen Einführungsveranstaltungen geht es darum, Fragen zum körperlichen, tänzerischen oder choreografischen Selbstverständnis anhand ganz konkreter Beispiele und Übungen selber zu erproben. Jeder, der eine Karte für die nachfolgende Aufführung hat, kann ganz ohne Vorkenntnisse teilnehmen. Spezielle Kleidung ist nicht erforderlich.
 

Zu den Künstlern

Das Ensemble Nikel versammelt Musiker aus Basel, Brüssel, Lausanne und Tel Aviv. Spezialisiert auf zeitgenössische Kammermusik teilt das Ensemble eine Vorliebe für Instru-mente des 20. Jahrhunderts und die Erforschung ihrer Klangspielräume. Es wurde 2006 von Yaron Deutsch und Gan Lev als ein Quartett in der Besetzung Saxophon, E- Gitarre, Schlagzeug und Klavier gegründet. Diese Instrumentalbesetzung wurde zusammengeführt: um einerseits eine neue Art der Kammermusik zu entwickeln, bei der elektronische und akustische Klänge zu einem einheitlichen Organismus zusammenfließen und Verbindungen zwischen verschiedenen Quellen der mechanischen Schwingungen hergestellt werden können, und andererseits um ästhetische Vorurteile und Grenzen zwischen den musikalischen Genres zu überwinden. Auf der Suche nach ihren künstlerischen Möglichkeiten hat die Gruppe (oder Band, als die sich die Musiker durchaus auch verstehen) Konzertreihen in Tel Aviv und Haifa gegründet, bei denen das Ensemble Nikel Konzepte mit wechselnden Partnern, Solisten oder anderen Ensembles entwickelt und eng mit Komponisten zusammenarbeitet, um ein neues Repertoire zu verwirklichen. Unter den Komponisten sind stellvertretend Raphaël Cendo, Sivan Cohen-Elias, Chaya Czernowin, Philippe Hurel, Eduardo Moguillansky, Marco Momi, Ric-cardo Nova, Helmut Oehring, Stefan Prins, José María Sánchez-Verdú, Yuval Shaked und Michael Wertmüller zu nennen. Das Ensemble wurde bereits zu Festivals wie Wien Modern, Ultraschall Berlin, Bang on a Can New York, Klangspuren Schwaz, Warschauer Herbst und den Internationalen Ferienkursen für Neue Musik in Darmstadt eingeladen.

Ioannis Mandafounis (GR), Fabrice Mazliah (CH) und May Zarhy (ISR) lernten sich 2006 über internationale Projekte und ihre in unterschiedlichen Kontexten der Forsythe Company realisierte Arbeit kennen. 2007 schufen Ioannis Mandafounis und Fabrice Mazliah als erste gemeinsame Arbeiten das Duett P.A.D. und die Gruppenarbeit HUE. 2009 begann unter dem Namen MAMAZA die kontinuierliche Zusammenarbeit mit May Zarhy und es entstanden die beiden Choreografien Z.E.R.O. (2009) und COVER UP (2011) als internationale Koproduktio-nen von The Forsythe Company, Frankfurt; PACT Zollverein Essen; Onassis Cultural Center,
Athen; Théâtre de l‘Usine, Genf; deSingel, Antwerpen; Tanzlabor_21, Frankfurt; Festival Automne en Normandie, Rouen; Rencontres Chorégraphiques Internationales de Seine-Saint-Denis, Paris; Kunstenfestivaldesarts, Brüssel und dem Künstlerhaus Mousonturm, Frankfurt.

Die bislang realisierten Projekte werden international zu Festivals und Gastspielen eingeladen; COVER UP war 2012 auf der Tanzplattform in Dresden zu sehen. Neben den gemeinsamen MAMAZA-Produktionen entwickeln Mandafounis, Mazliah und Zarhy jeweils auch eigene Choreografien, choreografische Interventionen und kommunikativperformative Formate. Die drei arbeiten zudem in Frankfurt und für internationale Institutionen als Dozenten und Mentoren in der Aus- und Weiterbildung professioneller und nichtprofessioneller Tänzer und Choreografen. The Nikel Project – songs & poems ist Teil des Projekts enacted thinking, einer im Fonds Doppelpass der Kulturstiftung des Bundes geförderten zweijährigen Kooperation zwischen MAMAZA und dem Mousonturm.

Über Ihre Ankündigungen würden wir uns sehr freuen. Ausführliche Informationen und Fotos zum Download finden Sie auf unserer Webseite. Darüber hinaus stehen wir Ihnen für weitere Informationen selbstverständlich gern zur Verfügung.

Wir wünschen Ihnen eine schöne Woche – kommen Sie gut durch die tollen Tage!

Künstlerhaus Mousonturm

Pressekontakt:

Gabriele Müller (Leitung PRÖ)
gabriele.mueller@mousonturm.de
Tel.: +49. 69. 40 58 95-41

Elke Lötterle (Akkreditierungen)
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