Wed. 07.01.2015

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Kolleginnen und Kollegen,

inmitten des Gezwitschers der Sozialen Netzwerke, im Nachhall von Reality-TV und diversen Abhör- und Überwachungsskandalen startet am Freitag das FREISCHWIMMER Festival 
(9.-17.1.), das sich mit 7 neuen, vom Mousonturm koproduzierten Arbeiten junger Künstler aus Frankfurt, Wien, Düsseldorf, Zürich und Berlin dem Thema Intimität widmet. Dabei bereitet etwa Hendrik Quast als diabolisch-anthropomorpher Kater im Plüschkostüm in Mohrle – Eine Fabel (13./14.1.) Musicals singend eine tote Maus auf den Auftritt im Rampenlicht vor, indem er sie, Kreation und Destruktion ausbalancierend, minutiös präpariert. Oder vollführt der Tänzer der Wiener Staatsoper, PARTS-Absolvent und österreichische Bauernbursch Simon
Mayer in SunBengSitting (oberösterreichisch „auf der Bank in der Sonne vor dem Hof sit-zend“, 16./17.1.) mit Peitsche und Motorsäge einen so archaischen wie zeitgenössischen Volkstanz zwischen Brauchtum und Spiritualität. Während Tümay Kılınçel und Jungyun Bae Tina Turners „I‘m your private dancer” wörtlich nehmen und mit ihrer Dance Box (9./10.1. & 16./17.1.) auf dem Merianplatz eine Tanzwunschmaschine aufstellen, in der sie in intimem Rahmen Tänze für jeweils nur eine Person aufführen. Caroline Creutzburg und 5 Radiovisio-nisten transformieren in b open (9. / 10.1.) die Bühne des Mousonturms zur Live Radioshow mit Gelatineblocksprengung. Erregung und Abscheu, Wahnsinn und Selbstbeherrschung, gute Manieren und unkontrollierte Gewalt oszillieren in Stefanie Sourials Performance Freak (9./10.1.,). Radikal und schonungslos offenbart sich auch Stephan Stock in seinem
Theater der Peinlichkeit (13./ 14.1.) und erzeugt inmitten von Scham auch Augenblicke ehr-licher Freude. Rose Beermann und Iva Sveshtarova inszenieren in ihrer Vier-Personen-Performance Strip Naked, Talk Naked (16./17.1.) ein lustvolles Spiel um die vermeintlich klar verteilten Geschlechter- und Machtpositionen zwischen Redenden und Nackten. Inspiriert von der 2013 erstausgestrahlten dänischen Talkshow Blachman, die einen Skandal samt aggres-siver Kontroverse auslöste, stellen sie sich im TV-Studio-Setting der Betrachtung und den
Kommentaren zweier Männer.

Weitere Informationen und Fotos zum Download finden Sie auf www.mousonturm.de.
Wir freuen uns auf Ihre Akkreditierung und wünschen Ihnen allen ein frohes neues Jahr, in dem wir uns hoffentlich oft begegnen werden.

Künstlerhaus Mousonturm