Fri. 18.01.2013

Superamas (AT/F)
“THEATRE”
Fr. 25.1., 21.00 Uhr * Sa. 26.1.,
20.00 Uhr
PERFORMANCE/3-D-ANIMATION
Sa. 26.1. Künstlergespräch im Foyer im
Anschluss an die Aufführung

Dort, wo die Illusion der Politik und die Politik der Illusion aufs Engste ineinandergreifen, ist die neue Produktion des österreichisch-französischen Kollektivs Superamas verortet. Renaissance-Malerei trifft auf 3-D-Computertechniken und die Inszenierungen der Sultane im Osmanischen Reich des 15. Jahrhunderts auf die Eskapaden der Machthaber in der westlichen Welt unserer Zeit. “THEATRE” spielt mit dem Rahmen und der Umkehrung der Perspektive, zeigt Wahres und Unwahres, navigiert zwischen Realität und Virtualität, und bemüht sich da-bei stets, die Politik und das Bild der Politik auseinanderzuhalten. Oder die beiden noch mehr miteinander zu vermischen: Gaddafi als Retter Belgiens im eskalierenden Konflikt zwischen Flamen und Wallonen und dann die Befreiung mit Aussicht auf ein Olympia 2016 in Tripolis, die als großer Tanz in einer Energie verschleudernden Wüstenpoollandschaft gefeiert wird. Die Aufmerksamkeit des Publikums wird sich dabei, so ist zu hoffen, ebenso sehr auf den Rahmen richten wie auf den Fluchtpunkt.
Superamas ist eine Gruppe von KünstlerInnen mit Basis in Wien, Paris und Brüssel.
„Superamas“ steht im Französischen für einen großen wandernden Galaxienhaufen, die größte bekannte Struktur im Universum. 1999 gegründet, sind sie dafür bekannt, Impulse für ihre Kreationen in allen Lebensbereichen zu suchen. Sie vermischen ihr Ausgangsmaterial mittels Performance, Tanz, Lichtdesign, Video, Installation und Musik, wobei alle diese Medien gleichwertig behandelt werden. Ihre Methode bezeichnen Superamas als „Démontrer“: was ursprünglich eine Einheit darstellte, wird getrennt und zerlegt, die Fakten des Visuellen werden somit hinterfragt. Nach ihrem Debüt Building 1999 folgten weitere Bühnenproduktionen für Theater und Festivals in Europa und Nordamerika, so unter anderem die BIG-Triologie (2002, 2004, 2006), EMPIRE (Art&Politics) und Youdream. Darüber hinaus publizieren Su-peramas Bücher und stellen in Galerien aus. Die Lichtinstallation Diggin´Up 2 war 2012 bei der Triennale in Hasselt zu sehen. Das Buch BIG 3 episodes / (art/discourse) wurde bei les presses du reel veröffentlicht.

Hofmann&Lindholm (D)
Nebenschauplätze Nr.1: Das 20. Jahrhundert
Mi. 6.2. * Fr. 8.2. * Sa. 9.2., 20.00 Uhr
* So. 10.2., 18.00 Uhr
Re-Enactment flüchtiger Erscheinungen

Hofmann&Lindholm reanimieren Schatten der Vergangenheit und projizieren sie in den Bühnenraum. Ausgangspunkt ihrer medialen Rekonstruktion sind historisch überlieferte Situationen, die sich im 20. Jahrhundert in Innenräumen ereignet haben. Ebenso überraschend wie sinnfällig manövriert die aktuelle Arbeit des Künstlerduos dabei zielstrebig ins Abseits: Sie folgt ausschließlich Konturen, die bestimmte Ereignisse – Tisch, Stuhl, Mensch – geschärft haben. Nebenschauplätze Nr.1 ist ein Kabinettstück, in dem das Theater als Gedächtnisraum (der Projektionen) bespielt und kommentiert wird. Verdunkelnde Aufklärung.

„Können Sie etwas sehen?“, fragt Carnarvon den Archäologen. „Ja“, antwortet Carter. „Wundervolle Dinge“.

Die Absolventen der Angewandten Theaterwissenschaft Hannah Hofmann (*1971) und Sven Lindholm (*1968) haben den Diskurs über Realität im Theater im letzten Jahrzehnt entscheidend mitgeprägt. Das Regie und Autorenduo setzt interdisziplinäre Konzepte um, die zwischen szenischer, bildender und akustischer Kunst changieren. Auf diese Weise sind seit 2000 Stadtrauminterventionen, Theaterabende, Hörstücke, Lectures, Installationen und Filme mit Koorperationspartnern wie dem Schauspiel Köln, Museum Ludwig, dem Frankfurter Kunstverein, PACT, dem FFT oder Deutschlandradio Kultur entstanden. Darüber hinaus nehmen Hofmann&Lindholm Lehraufträge wahr, geben Workshops und Lectures im Rahmen von internationalen Festivals, Institutionen, Akademien, Hochschulen und Universitäten. Das Künstlerpaar wird durch den Theater- und Medienverlag schaefersphilippen vertreten.

Die Frankfurter Positionen 2013 sind eine Initiative der BHF-BANK-Stiftung.
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Mit herzlichen Grüßen
Künstlerhaus Mousonturm

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