Wed. 05.04.2017

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Kolleginnen und Kollegen,

der Künstler und Geschichtenerzähler Philippe Quesne verwandelt mit 24 internationalen Künstlerinnen und Künstlern den Mousonturm in einen Maulwurfsbau:
WELCOME TO CAVELAND! – dem Festival für subterrane und geheime Lebensweisen vom 8.-28.4.2017.

Auftakt der großen Eröffnung ist die Parade der Maulwürfe  (8.4., 16 Uhr, Start am Roßmarkt), in der die überlebensgroßen Performermaulwürfe neugierig durch die Innenstadt bis zum Mousonturm ziehen. Wer Lust hat, schließt sich ihnen an und kommt mit in die Waldschmidtstraße. Am nächsten Abend tauchen die pelzigen Gesellen wieder auf in Philippe Quesnes poetisch-philosophischer Inszenierung Die Nacht der Maulwürfe  (Deutsche Erstaufführung, 9.4., 18 Uhr; 10./ 19./20.4., 19 Uhr; ALL IN für Publikum jeden Alters, MT-Koproduktion). Beharrlich, sisyphosgleich, rollen die stillen, blinden Riesen Gesteinsbrocken und erforschen verspielt, gefräßig, aber auch tödlich aggressiv den Grund ihres Daseins, entwickeln dabei eine fidele Lust aufs Musikmachen und bringen die Unterwelt mit psychedelischem Rock zum Beben!

Nach dem Einzug der Maulwürfe geht es am 8.4. weiter mit einem Theremin-Konzert (ca. 18.30 Uhr, Foyer), im Setting von Utopia I , einer Forschungsoase, die der bildende Künstler und Performance Artist Ibrahim Quraishi eingerichtet hat um nach konkreten Wegen für ein nachhaltiges und selbstverantwortliches Zusammenleben zu suchen. Rund um zwei Fischbecken, die als aquaponische Kreisläufe alternative Formen der Nahrungsmittelproduktion veranschaulichen, treffen sich Besucherinnen, Besucher und internationale Gäste aus Wirtschaft, Musik, Performance und Religion zu Vorträgen, Workshops und Performances. Um19 Uhr lädt dort der Künstler und Tänzer Pepe Dayaw im Rahmen seines Projektes Nowhere Kitchen  zur Kochperformance Pepe Dayaw’s Spice Routes ein (8.4., 19 Uhr, ALL IN für Publikum jeden Alters). Am selben Tag mittags von 12-14 Uhr abgegebene, noch verwertbare Essensreste sind der Eintritt zum partizipativen Projekt. Daraus bereitet Pepe Dayaw ein leckeres Mahl und führt Gäste wie Zutaten zu einer Choreografie mit gemeinsamem Abendessen zusammen. Wer Lust auf mehr bekommt, besucht Pepe Dayaws Workshop Recipes for Cooking without Recipes (9.4.,11 Uhr, Anmeldung: caveland@ mousonturm.de). Am gleichen Tag erforschen Ayşe Orhon & Nihan Devecioglu in ihrer Performance Seven Studies for Barbarians  (9.4., 15 Uhr, in Englisch) den Körper als Medium eines vorsprachlichen Ausdrucks und Ort der Projektionen von Utopien. Im Anschluss befragt der Performancekünstler und Philosoph Diego Agulló in seinem einstündigen Workshop Becoming a collective body of spectators (9.4., 16.30 Uhr) das Zuschauersein, bringt mit „Chair Games“ den kollektiven Körper der Workshopteilnehmerinnen und -teilnehmer langsam in Bewegung und ermöglicht neue Formen der Rezeption.
Ibrahim Quraishi, Utopia I (8.–10.4., 13.–15.4., 21.–22.4. Zeiten und weitere Gäste siehe www.mousonturm.de).
Ingolf Haedicke (72), Ex-Leiter der Phonothek am Musikwissenschaftlichen Institut der Humboldt-Universität und Mitarbeiter des DDR-Rundfunks ist Visionär, er entwirft in seiner Wohnung die ideale Oper, baut Bühnenmodelle und probt auf selbstgebauten Theremins. Filmemacher Daniel Kötter und Komponist Hannes Seidl filmten ihn dabei und bauen sein Berliner Appartement samt Wasseranschlüssen und Einrichtung täuschend echt nach: ingolf, zugleich Dokumentarfilm, Installation und temporäre Theater-Wohngemeinschaft changiert zwischen Fiktion und Realität, Alltag und Oper und bietet überraschende Einblicke (ingolf 8.–22.4.; 8.4., 18-21 Uhr; 9.4., 14-18 Uhr, weitere Zeiten auf www.mousonturm.de).

Mit Ondulation und Totenfunk eröffnen die famosen Les Trucs aus Frankfurt einen Geheimsalon wider den gesellschaftlichen Pragmatismus. Geladene Medien und Connaisseure spüren mit Reinkarnationstherapie vergessenen Stimmen nach und befragen sie zur Zukunft. In transzendenter Atmosphäre können die Clubmitglieder an Listening Groups, konzertanten Séancen und der Übertragung geheimen Wissens durch Buch, Video und Sprache teil nehmen, sofern sie den Salon entdecken (8. & 9.4., 13.–15.4., 19.–21.4., jeweils 21 Uhr. Infos zu Mitgliedschaft und Lage des Salons Tel. 0176-90967356). Mit Eva Geist, Jenny Graef, Jonas Engelmann, John Skoog u.a.

Inspiriert von Höhlenmalereien sucht das Choreografen-Kollektiv John the Houseband (Dennis Deter, Anja Müller, Alma Söderberg, Hendrik Willekens) mit feinem Sinn für Musik nach „neuen Urformen“ des Klangs und Theaters mit ihrem Performance- und Konzertformat John the Caveband (9.4.,16-18 Uhr; weitere Zeiten am 14.4., 16.4., 21.4., 22.4. auf www.mousonturm.de; ALL IN für Publikum jeden Alters). Sich ihrer Wurzeln in den Untergrundbewegungen des 20. Jahrhunderts bewusst, laden sie an ausgewählten Terminen in die Cave(wo)-men-Gemeinschaft ein und geben für die Allerkleinsten Höhlenkonzerte: Little John – Die Caveband (14.4., 22.4.; 16-17 Uhr, für 0-3-Jährige).

Das junge Künstler-Duo Florence Ruckstuhl und Leander Ripchinsky schlägt sein Büro für Angelegenheiten des Unsichtbaren  im „Caveland“ auf (8.4. ab 18 Uhr, 9.–21.4. weitere Zeiten www.mousonturm.de). Von dort aus plant es Feldstudien, bei denen das Publikum sich selbst als unbemerkter Maulwurf in eine Organisation oder Gruppe einschleusen kann (Anmeldung für individuelle Feldstudien: 0163 3649397 tgl. 17-20 Uhr). Darüber hinaus geben Experten Einblicke in das Leben verschiedenster Maulwürfe, so wie der Privatdetektiv Alexander Schrumpf in einem zweistündigen Workshop Angelegenheiten des Unauffälligen (9.4., 16 Uhr, Treffpunkt Foyer, 1.OG Anmeldung: caveland@mousonturm.de).

Wir würden uns freuen, wenn Sie Welcome to Caveland! mit Ihrer Berichterstattung begleiten!

Herzliche Grüße

Künstlerhaus Mousonturm

—> download 170404_CAVELAND-Start.pdf