Als Produktionshaus für freie Künstler*innen ist es dem Mousonturm ein besonderes Anliegen, verantwortungsbewusste und zukunftsweisende Produktions- und Präsentationszusammenhänge zu schaffen. Mit Future is Now – einem von der Kulturstiftung des Bundes im „Fonds Zero“ geförderten Festival – bündelt das Haus alle bisher unternommenen Schritte im Bereich Betriebsökologie und legt den Fokus auf nachhaltiges  Produzieren anhand zweier Neuentwicklungen junger internationaler Künstler*innen. Eine der beiden Studiobühnen („Studio 1“) wird dabei zum Lernort für nachhaltiges Produzieren – aus den gewonnenen Erkenntnissen soll anschließend ein Modell zur Skalierung auf Produktionen im großen Saal und in anderen Räumen entstehen.

Was bedeutet klimaschonendes Produzieren?

In einem ersten Schritt wurde die Haus-Klimabilanz des Mousonturms aktualisiert, d.h. es wurden die Gesamtemissionen für ein zurückliegendes Jahr ermittelt. Danach wurden Messungen im Studio vorgenommen, um den Energieverbrauch an Proben- und Aufführungstagen besser einschätzen zu können und Vergleichswerte zu generieren. Außerdem wurden verschiedene Methoden erprobt, Daten über das Anreiseverhalten des Publikums zu erhalten – das einen großen Teil der Gesamtemissionen ausmacht.

Gemeinsam mit den Künstler*innen wurde im nächsten Schritt eine Vereinbarung zur Vermeidung und Reduktion von Treibhausgas-Emissionen erarbeitet. Die Mitarbeitenden des Mousonturms aus den verschiedenen Abteilungen wurden frühzeitig über die Ziele des Projekts informiert und in den Prozess eingebunden. Über den gesamten Konzeptions-, Proben- und Aufführungszeitraum werden die Künstler*innen in regelmäßigen Meetings beratend begleitet und beim Finden möglichst nachhaltiger Produkte und Arbeitsweisen unterstützt.  

Folgende Handlungsmöglichkeiten haben sich dabei bereits ergeben:

• Materialien: Re-Use einer Drehbühne aus Wiesbaden; Recycling von bereits vorhandenem Holz; Verwendung von Naturfarben und -lacken für Malerarbeiten; Reduktion und Upcycling von Materialien im Bühnenbild; Verwendung von Kostümen aus dem Fundus des Schauspielhauses; Re-Use von auf der Bühne verwendetem Wasser zum Gießen von Pflanzen  
• Energie: Stromreduktion durch Verlegung einer Veranstaltung auf einen früheren Zeitpunkt und dadurch die Möglichkeit, Tageslicht zu nutzen; Dimmung der Lampen in den Foyers; Installation von Sonnenkollektoren auf dem Dach; Sensibilisierungsworkshop für alle Mitarbeitenden
• Mobilität / Transporte: Reduktion von Reisen in den künstlerischen Teams (arbeiten lokal oder digital); Transport von Tonanlagen, Instrumenten usw. mit einem Lastenrad oder wenn notwendig mit einem E-Auto; Kommunikation mit dem Publikum zur Klimawirkung von Verkehrsmitteln; Vernetzung mit lokalen Initiativen zum Thema nachhaltige Mobilität; Teilnahme des Mousonturm-Teams an der Initiative „Stadtradeln“ im Festivalzeitraum
• Unterkunft und Verpflegung: Unterbringung der Künstler*innen in den Mousonturm-Gästewohnungen und in Privatunterkünften anstatt in Hotels; Angebot von saisonal, regional und fair produziertem, ausschließlich vegetarischem und veganem Essen im Mousonturm-Lokal (bereits Standard seit 2022), Nutzung des hauseigenen Wasserspenders zur Vermeidung von Plastikflaschen.

Einen Überblick über die gesamten Nachhaltigkeitsmaßnahmen des Mousonturms gibt es unter Nachhaltigkeit auf unserer Über-uns-Seite.