Was hat die Musik der sogenannten Gastarbeiter*innen der 1960er und 1970er Jahre und der Exilant*innen aus den 1980er Jahren mit dem aktuellen deutschen Gangsta-Rap zu tun? Welche Verbindung gibt es zwischen dem politisch-kulturellen Empowerment der 1. Generation, den Kämpfen um Staatsbürgerrecht in den 1990er Jahren und der schillernden popkulturellen Gegenwart?
Murat Güngör, Ex-Rapper und Mitbegründer des antirassistischen Netzwerkes „Kanak Attak“, und Hannes Loh ehemaliger Rapper bei der Gruppe „Anarchist Academy“ lassen in ihrer Lecture „Remix Almanya” die Anfänge des deutschen HipHop aus der postmigrantischen Szene Revue passieren – u.a. mit Tracks von Metin Türköz, Advanced Chemistry, Eko Fresh, Azad, Haftbefehl, Ebow und SXTN.
Sie remixen Bilder, Texte, Songs und Filme aus 40 Jahren Almanya mit persönlichen Erfahrungen und gesellschaftlichen Debatten, durchlaufen die vergessenen Jahre des HipHop-Oldschool, beleuchten den Einfluss der Wiedervereinigung auf die Geburt von Deutschrap und hinterfragen den Sound von Gangsta-Rap – und sie fragen nach Class, Race und Gender in dieser Geschichte des Empowerments.
Infos
- Sprache: Deutsch
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Biografien
Murat Güngör ist Lehrer an der Carlo-Mierendorff-Gesamtschule in Frankfurt. Mitautor eines Sachbuches zur HipHop-Kultur. Mitbegründer des antirassistischen Netzwerkes “Kanak Attak”. Als ehemaliger Rapper und Labelmanager war er zwischen 1990 und 1999 musikalisch aktiv. Er war 2017 Mitkurator einer Konferenz zur Männlichkeit zwischen Gangsta- und Queerrap.
Hannes Loh ist Lehrer und Systemischer Berater an der Helios-Gesamtschule bei Köln. Als Autor und Journalist beschäftigt er sich mit der globalen Entwicklung der HipHop-Kultur und legt dabei einen Schwerpunkt auf Migration, Empowerment und Didaktik. Zu diesem Thema hat er mehrere Bücher veröffentlicht. Mit seiner Band “Anarchist Academy” war er zwischen 1986 und 1998 musikalisch aktiv.