This moment, when everything gets out of control! Where you just wanna disappear or wish for the ground to swallow you up. When your ears get hot, the face turns red and your hands just don’t know where to put themselves. Welcome to the universe of p*b*rt*y. Would be real nice, if someone could help out. If only the hairy leg could make a clear announcement, just how to put those arms casually into some pockets. But no, everything is always growing, shrinking, too dry, too moist, too greasy, too big or small and weirdly colored. Yeah, just keep staring! PINSKER+BERNHARDT invite (indeed!) everyone over age 12 to explore fucking p*b*rt*y as the ultimate brain-body-killer of all human conditions. The theatre becomes a laboratory, in which pimples and pubic hair take over, while the staff tries to get to the bottom of this absurd spectacle.
All information on the event: www.tanzfestivalrheinmain.de
Infos
For everyone age 12 and older
Duration: approx. 60 min.
Language: German
There are passages in this piece with a stroboscope (rapidly pulsing flash light).
On 01.11. Small talk after the performance
Admission to the hall starts 45 min. and ends 10 minutes in advance. Please be on time.
Admission only with face mask! More information on hygiene and safety
Sponsors and Supporters
Concept, Artistic Directors: Janna Pinsker, Wicki Bernhardt
Performance: Wicki Bernhardt, Frithjof Gawenda, Johannes Karl
Scenography, Objects: Arnita Jaunsubrēna
Costume: Martha Pinsker
Music: Jan Preißler
Lighting Design: Hendrik Borowski
Artistic Advisor: Maria Werner
Production Manager, graphic design: Martin Bien
A PINSKER+BERNHARDT production, coproduced by Künstlerhaus Mousonturm as part of the Tanzplattform Rhein-Main and the Junge Nationaltheater Mannheim. Supported by the NATIONALES PERFORMANCE NETZ Coproduction Fund for Dance, which is funded by the Federal Government Commissioner for Culture and the Media. Also supported by the Hessian Ministry for Science and Art, as well as by the Stiftung der Nassauischen Sparkasse für Kultur, Sport und Gesellschaft and through f.f.m – Freunde und Förderer des Mousonturms. PINSKER+BERNHARDT is supported by multiannual funding from the Cultural Department of the City Frankfurt am Main.
Die Tanzplattform Rhein-Main, ein Projekt von Künstlerhaus Mousonturm und Hessischem Staatsballett, wird ermöglicht durch den Kulturfonds Frankfurt RheinMain und gefördert vom Kulturamt der Stadt Frankfurt am Main, dem Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst und der Stiftungsallianz [Aventis Foundation, BHF BANK Stiftung, Crespo Foundation, Dr. Marschner-Stiftung, Stiftung Polytechnische Gesellschaft Frankfurt am Main].
More Information
Im Achselhaarwald
Der Körper als Knotenpunkt von Selbstwahrnehmung und Fiktion, Anpassung, Korrektur und Kritik – Janna Pinsker und Wicki Bernhardt schaffen mit ihrer neuen Performance „Boom Boom“ ein Podium für Körper(-teile). Eine Uraufführung für alle ab 12.
VON ANTIGONE AKGÜN
Heute habe ich es nicht geschafft, mich zu melden. Bei meinem Körper. Auch die letzten Monate, ja sogar Jahre nicht. Zumindest nicht bewusst. Diese Körper- Ich-Beziehung ist schon sonderbar. Selbst wenn man nicht einmal Fan vom Leib-Seele-Dualismus bei Descartes ist. Das Ich ist der Körper – und dennoch wird diese Einheit durch eine schleierhafte Trennlinie gestört, welche Einseitigkeit mit sich bringt: Obwohl Ich und Körper die alltäglichen Reizüberflutungen von individuellen Erfahrungen einerseits und großen sozialen, politischen und kulturellen Normen und Erwartungen andererseits stets als Team zu meistern versuchen, sucht nur der Körper den Dialog zum Ich. Und auch nur dann, wenn es etwas höchst Dringliches zu besprechen gibt.
Dann erfüllt der Körper das Ich mit pochenden Schmerzen oder durchflutet das Gesicht mit rötlicher Farbe, während es zugleich die Temperatur hochschraubt. Ansonsten hat der Körper das Ich durch alle Lebenslagen zu begleiten – immer sein bestes Gesicht zeigend und Mannigfaltiges erduldend: Im gegenwärtigen Zeitalter der fortwährenden Selbstoptimierung verdient sich der Körper seine Liebe nicht selten lediglich, wenn er den gesellschaftlichen Leistungsansprüchen gleichkommt. Aber erfährt der Körper denn jemals Liebe? Oder findet er zumindest Gehör? Wie ist es bei Ihnen? Wann haben Sie sich das letzte Mal mit Ihrem Bein auf den Balkon gesetzt und nachgefragt, wie es ihm geht? Und würden Sie mit ihrem Bein auch dann sprechen, wenn es behaart oder jenseits der Norm wäre? Auf dem Balkon – vielleicht. Aber auf einem öffentlichen Platz und gänzlich ohne Scham?
Scham. Auch so eine Sonderbarkeit in der Körper-Ich-Beziehung. Ausgelöst durch isolierende Mechanismen einer Gesellschaft, welche aus gezielten Machtinteressen heraus über die Norm bestimmen und alle anderen Körper abwerten oder diskriminieren will.
Doch was passiert, wenn das Ich diese Mechanismen der gesellschaftlichen Blick- und Identitätspolitiken reflektiert und gemeinsam mit einzelnen Körperteilen revoltiert, um alle Körper in ihrer Diversität zu ermächtigen? Dieser Frage und Aufgabe hat sich das Choreografie- und Performance-Duo PINSKER+BERNHARDT angenommen. In ihrer neuen Arbeit „Boom Bom“ wollen sie das menschliche Scham-Empfinden untersuchen und durch verschiedene Ebenen von Choreografie, Sounddesign und Performance einen Dialog zwischen Mitwirkenden, Publikum und besonders großen und kleinen Körperobjekten herstellen, um über den Körper als Knotenpunkt zwischen Eigenwahrnehmung und Fiktion, zwischen Anpassung, stetiger Korrektur und Kritik nachzudenken.
PINSKER+BERNHARDT, die seit 2017 bereits mit Objekten arbeiten und darüber sehr gelungen auf abstrakte Weise sozialpsychologische Phänomene verhandeln, richten sich auch dieses Mal an ein Publikum ab 12 Jahren: und ermöglichen so vielleicht ein Empowerment in einem phantasmagorisch schweißtropfenden Achselhaarwald.