- 13.11.2021, 17.00 - 18.30 UhrTagesticket Solidarisches Preissystem (frei wählbar): € 5 / € 10 / € 20 / € 30
In welchem Verhältnis stehen Kunst und Recht zueinander? Kann ein in der Ästhetik verankertes Verständnis von Gerechtigkeit Einfluss auf ein gerichtliches Verfahren nehmen? Werden künstlerische Beweise als solche vor Gericht anerkannt? Welche Qualitäten kann ästhetische Gerechtigkeit einbringen, die juristische Gerechtigkeit nicht berücksichtigen kann?
Ein Gericht ist ein Ort, an dem Gerechtigkeit berücksichtigt, performt, und in Entscheidungen übertragen wird. Aber was, wenn es kein Gericht gibt, an das wir uns wenden können? Wenn Leben so schutzlos ist, dass keine juristische Institution dem gerecht werden kann, und allein der Wunsch, zu überleben, kriminalisiert werden kann? Der Künstler Janez Janša stößt eine Diskussion über den Einfluss künstlerischer Praxis auf soziale und politische Vorstellungswelten an, und den damit im Zusammenhang stehenden Begriff der Verantwortung.
Das Tagesticket gilt für alle Veranstaltungen im Rahmen von „Bodies, un-protected“ am Gültigkeitstag.
Einlass nur mit gültigem Negativnachweis (Getestet, Geimpft oder Genesen). Gemäß Coronavirus-Schutzverordnung: Bei Testnachweis muss das negative Ergebnis eines PCR-Tests vorgelegt werden und die Testung darf nicht länger als 48 Stunden zurückliegen. Die allgemeinen Hygiene- und Abstandsregeln sind einzuhalten. Das Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung ist überall, auch am Sitzplatz, verpflichtend. Mehr Infos zu Hygiene und Sicherheit
Cast & Credits
Kuration: Sandra Noeth
A programme by Künstlerhaus Mousonturm Frankfurt am Main. Funded by the German Federal Cultural Foundation, Goethe-Institut, Freunde & Förderer des Mousonturms e.V. and Rudolf Augstein Foundation. Supported by Inter-University Centre for Dance Berlin (HZT). In cooper[1]ation with the HTA Lecture Series “(Un)settled. Performance, Protection, and Politics of Insecurity” an event of the Institut für Angewandte Theaterwissenschaft of Justus-Liebig-Universität Gießen in cooperation with the Inter-University Centre for Dance Berlin (HZT) and Kunstakademie Düsseldorf, fundeded by the Hessische Theaterakademie.







Biografie
Janez Janša
Janez Janša übernahm 2007 zusammen mit zwei anderen slowenischen Künstlern den Namen des zweimal gewählten konservativen Premierministers Sloweniens. Janšas interdisziplinäre Arbeit als Theaterregisseur und Performer nimmt das Verhältnis von Kunst und ihren sozialen und politischen Kontexten in den Blick und geht Fragen der Verantwortung von Performenden und Zuschauenden nach. Viele seiner Performances reflektieren den Status von Performance in einer neoliberalen Gesellschaft, wie zum Beispiel „Refugee Camp for the Citizens of the First World“ (zusammen mit Peter Šenk, 2004) und „We are all Marlene Dietrich FOR“ (mit Erna Ómarsdóttir, 2005), eine Performance für Soldaten auf Friedensmissionen, die der Tradition von militärischen Unterhaltungsshows folgt. In seinem Ausstellungsprojekt „Life in Progress“ (2008) reenacteten die Besucher*innen herausragende Beiträge aus der Performancekunst. Für Janša sind künstlerische Praxis, theoretische Reflexion und politisches Engagement nicht zu trennen. Er ist auch Gründungsdirektor von Maksa, einer Nonprofit-Organisation in Ljubljana, die in den Bereichen Publikationen, Produktion und Ausbildung aktiv ist und verschiedene Bücher über zeitgenössischen Tanz und Theater herausgegeben hat.