- 26.08.2021, 19 UhrSolidarisches Preissystem (frei wählbar): ab 5 €, Uraufführung
- 26.08.2021, 21 UhrSolidarisches Preissystem (frei wählbar): ab 5 €
- 27.08.2021, 19 UhrSolidarisches Preissystem (frei wählbar): ab 5 €, 20.15 Uhr Artist Talk mit Lawrence Abu Hamdan und Marwa Arsanios, moderiert von Reem Shadid
Die COVID-Pandemie brachte auch im Libanon den Luftverkehr zum Erliegen. Dennoch nahm der Fluglärm über Beirut drastisch zu. Auf dem Höhepunkt des Lockdowns überflogen täglich bis zu fünfzig israelische Überschall-Jets und Drohnen die Stadt. Die Flughöhe lässt vermuten, dass nicht Überwachung und Aufklärung der Zweck ihrer Präsenz sind, sondern die Produktion von Lärm selbst. Allerdings verwandeln die unzähligen Dieselgeneratoren, die Wiederaufbauarbeiten nach der Explosion und die Proteste in der Stadt diesen Lärm in ein Hintergrundsummen, sodass sein bedrohlicher Ursprung nahezu vergessen werden könnte. Der Künstler und Turner-Preisträger Lawrence Abu Hamdan versteht sich als „private ear“, als unabhängiger Audio-Ermittler. Er hat im letzten Jahr über 800 Aufnahmen der israelischen Düsenjets gesammelt und stellt sie in seinem neuen audiovisuellen Essay in den Mittelpunkt, um dem Zusammenhang von Territorialität und atmosphärischer Gewalt nachzugehen.
Dauer: ca. 75 Min.
Sprache: Englisch
27.8., 20.15 Uhr Artist Talk mit Lawrence Abu Hamdan und Marwa Arsanios, moderiert von Reem Shadid
Mousonturm-Koproduktion
Einlass nur mit gültigem Negativnachweis (Getestet, Geimpft oder Genesen).
Achtung: Bei Testnachweis darf die Testung nicht länger als 24 Stunden zurückliegen.
Die Erfassung der Kontaktdaten zur vorgeschriebenen Nachverfolgung im Covid-19 Fall erfolgt am Veranstaltungsort.
Die allgemeinen Hygiene- und Abstandsregeln sind einzuhalten.
Das Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung ist überall, außer am Sitzplatz, verpflichtend.
Mehr Infos zu Hygiene und Sicherheit
Cast & Credits
Konzept, Performance: Lawrence Abu Hamdan
Audiovisuelle Live-Übertragung: Mohammad Choucair
Research und Produktion: Ahmad Beydoun, Nabla Yahya
Eine Koproduktion von Künstlerhaus Mousonturm und Frankfurt LAB im Rahmen von “This Is Not Lebanon. Festival for Visual Arts, Performance, Music and Talks“, Teil des Projekts „Architecture of the Mal-tempered Environment (AT)” entwickelt im Rahmen der “2022 Future Fields Commission in Time-Based Media”, ein gemeinsames Projekt von Philadelphia Museum of Art und Fondazione Sandretto Re Rebaudengo. Teile der Recherche wurden unterstützt durch Art Research Sound, ein Forschungsprojekt unter Leitung von Prof. Peter Kiefer Mainz School of Music Gutenberg Research College, Johannes Gutenberg University Mainz.
“This Is Not Lebanon. Festival for Visual Arts, Performance, Music and Talks” ist ein Kooperationsprojekt des Frankfurt LAB mit Künstlerhaus Mousonturm und Ensemble Modern in Zusammenarbeit mit dem Goethe-Institut Libanon. Gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes, das Goethe-Institut und die Ensemble Modern Patronatsgesellschaft e.V. Das begleitende diskursive Programm wird gefördert durch die Bundeszentrale für politische Bildung. Die Residenzen im Rahmen von “This Is Not Lebanon. Festival for Visual Arts, Performance, Music and Talks” sind Teil von „Frankfurt Moves!“, einer Kooperation der KfW Stiftung mit dem Frankfurt LAB zur Förderung internationaler aufstrebender Künstler:innen im Bereich Tanz und Darstellende Künste.
Biografie
Lawrence Abu Hamdan
Lawrence Abu Hamdan untersucht in seinen Arbeiten die Schnittstelle von Sound und politischen Phänomenen. Dieses Interesse findet seinen Ursprung in Abu Hamdans Vergangenheit als Musiker und Produzent von DIY-Musik. Seine akustischen Investigationen, die er alleine und zusammen mit anderen Mitgliedern der Forschungsgruppe Forensic Architecture unternahm, wurden als Beweismittel in Britischen Asyl- und Migrationsverfahren genutzt ebenso wie von Organisationen wie Amnesty International und Defence for Children International. Er schloss 2017 ein PhD am Centre for Research Architecture des des Goldsmiths College (University of London) ab und war Fellow am Gray Centre for Arts and Inquiry der University of Chicago und des Vera List Centre for Art and Politics an der New School in New York City. Abu Hamdan präsentierte Werke u.a. auf der 58. Venedig Biennale, der 11. Gwanju Biennale, bei der Sharjah Biennale ebenso wie bei Tate Modern und im MoMa, im Portikus Frankfurt und im Centre Pompidou aus. Zudem wurde er mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet wie den Edvard Munch Art Award (2919) und den Nam June Paik Award for New Media (2016). 2019 schloss er sich mit den anderen nominierten Künstler:innen Helen Cammock, Oscar Murillo und Tai Shani zu einem vorübergehenden Kollektiv zusammen, um gemeinsam den Turner Prize zu erhalten.