Haig hat es nie interessiert, woher er kommt. Doch der kürzliche Tod seines Vaters bringt ihn dazu, doch noch einmal über diese Frage nachzudenken. Auf der Suche nach sich selbst verfolgt er die Geschichte seiner Familie zurück, die 1915 aus Armenien vertrieben wurde. Keine einfache Aufgabe, denn ihm wurde nur wenig darüber erzählt. Die wenigen Aufzeichnungen der Ereignisse sind unvollständig und führen ihn nur stückweise weiter. Außerdem stellt er sich immer wieder die Frage, was die Herkunft eines Menschen überhaupt über ihn aussagen kann. Armenia nutzt seine ruhigen Aufnahmen, einen wunderbaren Soundtrack und eingespielte Monologe gezielt, um die Grenzen von Film, Literatur und Geschichte zu verwischen. Das Ergebnis des Frankfurter Filmemachers M.A. Littler ist ein melancholisches Meisterwerk über einen Wanderer ohne Heimat und ohne Ziel.

Drama * Deutschland/Frankreich/Armenien 2016 * Dauer: 84 Min. * Drehbuch, Regie: M.A. Littler * Kamera: Philip Koepsell * Schnitt: Philip Koepsell, M.A. Littler * Musik: Digger Barnes, Alain Croubalian, Friedrich Paravicini * Produktion: Mirko Belbez * Mit: Alain Croubalian u.a.

Sektion: Wettbewerb Regionaler Langfilm