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In den Slums der ugandischen Hauptstadt Kampala stieß Markus Öhrn auf die einzigartige Tradition der Live-Filmübersetzung. In kleinen Video-Hütten werden Filme, meist Hollywood-Blockbuster, vorgeführt und von lokalen Video-Jockeys begleitet, moderiert und kommentiert. Diese erklären dem Publikum nicht nur die Handlung und übersetzen die Dialoge, sondern versuchen auch, westliche Lebens- und Verhaltensweisen verständlicher zu machen, ja sogar die „wahre“ Geschichte hinter dem Film zu erzählen. Markus Öhrn hat den Filmklassiker „Persona“ (1966) von Ingmar Bergman, ein Paradebeispiel westlicher Filmkunst, in Kampala vorführen lassen und dieses besondere Kinoerlebnis filmisch dokumentiert. Die Erläuterungen des VJs gleichen einer anthropologischen Untersuchung und führen schließlich zur Dekonstruktion und Reinterpretation weißer, bourgeoiser Kunst. Nicht ohne Ironie zeigt Öhrn dem europäischen Zuschauer, wie der afrikanische Betrachter ihn sieht.

In Luganda mit englischen Untertiteln

Konzept, Kamera, Schnitt: Markus Öhrn, Featuring
Persona (1966) von Ingmar Bergman, VJ: HD * Produktion: 
Markus Öhrn, Swedish Subterranean Movie Company in Kooperation mit Kunstenfestivaldesarts, Swedish Arts Grant Committee, Stadsschouwburg Amsterdam und Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz Berlin.

In Luganda mit englischen Untertiteln