- 22.05.2019, 20 Uhr€ 19 / erm. € 9 / € 5 für f.f.m. students Mitglieder / € 7 für f.f.m. Mitglieder, Gespräch im Anschluss
- 23.05.2019, 20 Uhr€ 19 / erm. € 9 / € 5 für f.f.m. students Mitglieder / € 7 für f.f.m. Mitglieder
Rabih Mroué und Lina Majdalanie begeistern regelmäßig international mit Stücken, die sich an der Grenze zwischen Performance, Theater und Videokunst bewegen. Seine neue Produktion hat das Künstlerpaar mit dem bildenden Künstler und Musiker Mazen Kerbaj entwickelt. Dabei beschreiben sie „Borborygmus“ folgendermaßen:
- Ein gluckerndes, knurrendes oder quietschendes Geräusch im Magen, verursacht durch Gas, das durch den Körper strömt
- Ein Geräusch, das auf Mangel oder Sättigung hinweist
- Eine unverständliche Rede
- Eine peinliche, jedoch ungefährliche Situation
- Ein Stück über das alles und mehr
Es scheint um Enttäuschung und Versagen zu gehen, um drei Menschen, drei Künstlerinnen und Künstler, die der traurigen Wirklichkeit unserer Zeit erlegen sind. Doch eigentlich ist das Stück ein Versuch, das Scheitern zu fassen und, als eine äußerste Form des Widerstands, ins Extrem zu treiben. Heftig, doch ohne Hass führen Kerbaj, Majdalanie und Mroué den Stand der heutigen Welt vor – als schwarze Komödie, als Requiem für die Lebenden.
Dauer: ca. 75 Min.
Sprache: Arabisch mit deutschen und englischen Übertiteln
Am 22.5. führt im Anschluss an die Vorstellung Nikolaus Müller-Schöll ein Gesprächmit den Mitwirkenden
Mousonturm-Koproduktion
Cast & Credits
Konzept, Performance: Lina Majdalanie, Mazen Kerbaj, Rabih Mroué
Technische Leitung: Thomas Köppel
Englische Übersetzung: Ziad Nawfal
Eine Auftragsarbeit von HAU Hebbel am Ufer und Walker Art Center, in Koproduktion mit Künstlerhaus Mousonturm (Frankfurt a.M.) und Wiener Festwochen. Gefördert im Rahmen des Bündnisses internationaler Produktionshäuser von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, durch die Rosa Luxemburg Stiftung – Beirut Office und die Freunde und Förderer des Mousonturms e.V.


Biografie
Lina Majdalanie
Lina Majdalanie, geboren in Beirut (Libanon), arbeitet sowohl als Schauspielerin als auch als Regisseurin und Autorin. Sie entwickelte zahlreiche Produktionen, darunter u.a. „Biokhraphia” (2002), „Photoromance” (2009), „33 rpm and a few seconds“ (2012), „A Drop of Sweat“ (2015), „Appendice”, „Do I Know you?” (2017), „Borborygmus“ (2019) und „Last but not Last“ (2020). Darüber hinaus lehrte sie u.a. an der Haute Ecole d’Art et de Design in Genf, am DasArts in Amsterdam, an der Goethe-Universität Frankfurt und am Bard College Berlin. Majdalanie fragt in ihren Arbeiten nach Formen politischer Sprache in Zeiten der Globalisierung und der digitalen Technologie. Für verschiedene Institutionen kuratiert sie regelmäßig Programm, z.B. „Motion-Less“ (Tanzquartier Wien, 2009), „Beyond Beirut“ (Künstlerhaus Mousonturm, 2016) und „Relatively Universal“ (HAU, 2017).
Biografie
Mazen Kerbaj
Mazen Kerbaj (*1975, Beirut, Libanon) ist ein bildender Künstler, Musiker und Comiczeichner und lebt derzeit in Berlin. Er ist einer der Initiatoren und Schlüsselfiguren der libanesischen Szene für freie Improvisation und experimentelle Musik. Kerbaj ist Mitbegründer von Irtijal, einem jährlichen Improvisationsmusikfestival, und von Al Maslakh, dem ersten Label für experimentelle Musik im Nahen Osten. Als Trompeter erweitert Kerbaj die klanglichen Grenzen seines Instruments und schafft so einen einzigartigen Sound und eine innovative Musiksprache. Seit 2000 hat er in zahlreichen Einzel- und Gruppenauftritten im Nahen Osten, in Europa, Kanada und den USA mitgewirkt. Kerbaj ist Autor und Zeichner von mehr als fünfzehn Büchern und vielen Kurzgeschichten, die in lokalen und internationalen Zeitungen und Zeitschriften veröffentlicht wurden. Seine visuellen Kunstwerke wurden in Galerien, Museen und Kunstmessen auf der ganzen Welt gezeigt. Er war Gast des Berliner Künstlerprogramms des DAAD im Jahr 2015.
Biografie
Rabih Mroué
Rabih Mroué (*1967, Beirut, Libanon) lebt nun in Berlin, ist Regisseur, Schauspieler, bildender Künstler und Autor. Vom Theater kommend, beinhalten seine Arbeiten Video und Installationen. Er ist Bio:
Rabih Mroué, Regisseur, Schauspieler, bildender Künstler und Autor hat wie kein anderer die Performance- und Kunstszene des Libanons in den letzten Jahrzehnten geprägt. Er hat zusammen mit Walid Raad die Lecture Performance von der Wissenschaft befreit und zu einer Kunstform gemacht. Vom Theater kommend, beinhalten seine Arbeiten Video und Installationen. Er ist Mitherausgeber der Zeitschrift „The Drama Review” (New York) und Mitbegründer des Beirut Art Center (BAC). An den Kammerspielen München arbeitet er regelmäßig als Regisseur. Bühnenarbeiten und Ausstellungen Mroués waren u.a. bei der dOCUMENTA (13) im Jahr 2012, beim Festival d‘Avignon und im MoMA (New York) bei der Triennial of Photography and Video, am International Center of Photography (New York) und am Centre Pompidou (Paris), zu sehen. Rabih Mroué lebt und arbeitet in Beirut und Berlin. Am Mousonturm waren zuletzt seine Arbeiten „Riding on a cloud” (2015), „Videoworks” (2015), „Rima Kamel” (2017), Photo-Romance (2017) und „Borborygmus“ (2019) zu sehen.