Lea Schneidermann/Arnita Jaunsubrena/Kim Willems

(DE/LV/DE)

Der souveräne Mensch – warum Juwelen glänzen und Kieselsteine grau sind

Mousonturm Saal

Performance/Theater

Wer wünschte sich nicht ein solides Selbstbewusstsein, Kongruenz im Handeln, Redegewandtheit und Macht? Und wer wollte nicht allen ambivalenten Neigungen, Selbstzweifeln und der Angst vor jedweder Leere furchtlos und forsch widerstehen? Der souveräne Mensch verfügt über jene begehrenswerten Persönlichkeitsattribute. In der Theaterperformance ist es ein Motivationscoach, der all dies seinem Publikum auf (selbstverständlich) gewandte, unterhaltsame Weise zu präsentieren vermag. Souveränität ist an eine Inszenierung gebunden, an Techniken der Illusion. Und so wird hier das Theater zum exemplarischen Ort, um jenen Techniken und Fragen nachzugehen und im Zusammentreffen mit dem Publikum die Souveränität herauszufordern und sie auf die Probe zu stellen.

Im Mai 2013 wurde „Der souveräne Mensch“ im Rahmen des Studios für Junge Regie von der Hamburger Körber Stiftung mit dem wichtigsten deutschen Nachwuchspreis ausgezeichnet: „Die Bühne“, so urteilte die Jury, „wird hier zum Forschungslaboratorium und zum Ort der Selbstbefragung und ist trotzdem kein blutleeres Theorietheater, sondern ein sinnlich poetisches Erlebnis.“

„Kim Willems Darstellung ist versiert bis virtuos. Die Choreographie seiner Hände und Arme, wie sie in vertrauten Redner-Bahnen tanzen, mal im Merkel’schen Dreieck ruhen, sich dann verselbstständigen und wie die Gliedmaßen einer Marionette klappern, ist atemberaubend. Mit seiner feinen, anziehenden Stimme, mal mit und ohne Mikrofon, reitet er verschiedene Redner-Modi auf und ab. Immer wieder demaskiert die Inszenierung mit einfachsten Mitteln das Gehabe der Mächtigen und führt vor, wie leicht es ist, ein Publikum zu manipulieren.“ (nachtkritik.de)

Von und mit Arnita Jaunsubrēna, Lea Schneidermann, Kim Willems * Technische Unterstützung: Caroline Creutzburg * Produktion: Institut für Angewandte Theaterwissenschaft, Justus Liebig Universität Gießen * Unterstützt von der Hessischen Theaterakademie, dem Frankfurt LAB und dem Kulturamt Gießen.