Die in Manila lebende Choreografin und bildende Künstlerin Eisa Jocson beschäftigt sich in ihren Arbeiten mit den Verschränkungen von Geschlecht, affektiver Arbeit, Migration und Körperlichkeit. Sie setzt sich dabei auch mit den Machtstrukturen und Blickökonomien, die dem Theater und der Unterhaltungsindustrie eingeschrieben sind, auseinander. In ihrem neusten Stück „Manila Zoo“ untersucht sie, ausgehend von der Rolle, die philippinische Performer*innen in Disneyparks in Ostasien übernehmen, die Schnittstelle von Mensch und Tier, von Arbeit, Isolation und Spektakel. Wann verwandelt sich Disneys Welt in einen Zoo? Die COVID-19-Pandemie hat diese Frage noch dringlicher gemacht. Wer kann sich frei bewegen? Wer ist gezwungen, an einem Ort, in einem begrenzten Raum zu leben? In „Manila Zoo“ durchdringen sich Glück und Horror. Während das Publikum im Frankfurter Gallus Theater und die Performer:innen in Manila live über eine Leinwand verbunden sind, suchen sie nach den politischen Einschreibungen im Theater und machen deutlich, dass Tiere und Menschen in der Isolation die gleiche Psychose teilen.
Premiere:
08. Oktober 2021 Esplanade – Theatres on the Bay, Singapore
Kontakt Produktion und Touring:
Katja Armknecht
katja.armknecht@mousonturm.de
+ 49 (0)69 40 58 95–29
Tour:
26. – 27.03.2022 Tanzquartier Wien
07.04.2022 Kaserne Basel
21.05.2022 Stadsschouwburg Utrecht (Blauwe zaal)
Vergangene Termine in 2021: BIT teatergarasjen, Bergen/ Spielart, München/Tanzfestival Rhein-Main, Frankfurt am Main
Cast & Credits
Künstlerische Leitung, Choreografie, Performance: Eisa Jocson
Musikalische Leitung: Charlotte Simon
In Zusammenarbeit mit den Performer*innen: Bunny Cadag, Cathrine Go, Russ Ligtas, Joshua Serafin
Creative Presence: Arco Renz
Dramaturgie: Anna Wagner
Licht Design: Jan Maertens
Live Stream Video Design: Yap Seok Hui | ARTFACTORY
Choreografische Beratung, Movement Coach: Rasa Alksynte
Produktionsmanagement, Koordination und Vertrieb: Katja Armknecht
Künstlerisches Produktionsmanagement Frankfurt & Touring: Andreas Jahnke
Production Management Manila: Perky Parong
Technische Leitung: Yap Seok Hui | ARTFACTORY
Live Stream & Video Engineer: Stev.e Kwak | ARTFACTORY
Tontechnik: Fernando Castro I public noise
Lichttechnik: Sebastian Schackert
Videotechnik: Jimmy Kömpel
Eine Produktion von Eisa Jocson und Künstlerhaus Mousonturm Frankfurt am Main im Rahmen der Tanzplattform Rhein-Main. In Koproduktion mit BIT Teatergarasjen, Esplanade – Theatres on the Bay, Kaserne Basel, RISING Melbourne, Tanzquartier Wien, Taipei Performing Arts Center, TPAM – Performing Arts Meeting in Yokohama. In Kooperation mit dem Gallus Theater Frankfurt am Main. Gefördert im Rahmen des Bündnisses internationaler Produktionshäuser von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien und durch den Internationalen Koproduktionsfonds des Goethe-Instituts. Die Tanzplattform Rhein-Main, ein Projekt von Künstlerhaus Mousonturm und Hessischem Staatsballett, wird ermöglicht durch den Kulturfonds Frankfurt RheinMain und ist gefördert vom Kulturamt der Stadt Frankfurt am Main, dem Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst und der Stiftungsallianz [Aventis Foundation, BHF BANK Stiftung, Crespo Foundation, Hans Erich und Marie Elfriede Dotter-Stiftung, Dr. Marschner Stiftung, Stiftung Polytechnische Gesellschaft Frankfurt am Main].
Biografie
Eisa Jocson
Eisa Jocson ist Choreografin und Tänzerin mit einem Lebensmittelpunkt in La Union (Philippinen). Sie ist ausgebildete bildende Künstlerin und machte erste Tanzerfahrungen im Ballett und Pole Dance. Mit ihren Arbeiten enthüllt sie die Körperpolitik in der Dienstleistungs- und Unterhaltungsindustrie aus der einzigartigen sozioökonomischen Perspektive der Philippinen. Sie untersucht, wie sich der Körper bewegt und unter welchen Bedingungen er sich bewegt – sei es soziale Mobilität oder Bewegung aus den Philippinen durch Migration. In all ihren Kreationen – von Pole Dance über Macho Dance und Hostess-Arbeit bis hin zu ihren Studien der Disney-Prinzessinnen, Superwoman und Zoo-Tieren – ist das Kapital die treibende Kraft der Bewegung, die den in die Pflicht genommenen Körper in räumliche Geografien drängt. Jocson hat eine enge Arbeitsbeziehung mit dem Künstler*innenhaus Mousonturm. Der Mousonturm hat zahlreiche ihrer Arbeiten koproduziert bzw. produziert. Mit vielen von ihnen war sie zahlreichen großen Festivals zu sehen und gastiert regelmäßig an Theatern in der ganzen Welt; mit dem Solo-Triptychon: Death of the Pole Dancer (2011), Macho Dancer (2013) und Host (2015) sowie mit der HAPPYLAND-Serie: Princess (2017), Your Highness (2017), Manila Zoo (2021). The Filipino Superwoman Band (2019), eine Arbeit über die affektive Arbeit von philippinischen Musiker*innen in Übersee, wurde von der Sharjah Biennale in Auftrag gegeben. Sie ist Preisträgerin des 2018 Cultural Centre of the Philippines 13 Artists Award, Gewinnerin des Hugo Boss Asia Art Award in 2019 und erhielt den 2021 SeMa-HANA Award für das Werk TFSB2020: Superwoman, Empire Of Care auf der Seoul MediaCity Biennale.
Am Mousonturm war zu sehen:
Mehr Informationen
Eisa Jocson artistic works & collaborations
Corponomy Installation (2019)
Super Woman KTV (2019)
The Filipino Superwoman Band (2019)
Becoming White (2018)
Corponomy, A Performance Lecture (2017)
Happyland part 2: Your Highness (2017)
Happyland part 1: Princess (2017)
Host (2015)
Philippine Macho Academy (2014)
Alpha (2014)
Coke (2014)
Macho Dancer (2013)
Up (2012)
Love Your City (2011)
Death of the Pole Dancer (2011)
Apollo 11 (2010)
Stainless Borders: Deconstructing Architectures of Control (2010)