
- 10.11.2016, 20.00 Uhr€ 19,- / erm. € 9,-
- 11.11.2016, 20.00 Uhr€ 19,- / erm. € 9,-
Fabrice Mazliah, der regelmäßig Stücke am Mousonturm entwickelt, unter anderem als Mitglied des Choreografen-Kollektivs MAMAZA, beschäftigt sich seit mehreren Jahren intensiv mit dem Status von tänzerischem Wissen. In seiner Produktion In Act and Thought erforschen Tänzerinnen und Tänzer das Verhältnis von Vergangenem und Zukünftigen, in dem sie ein enges Netz aus Bewegung und Sprache weben. Sie präzisieren, kontrastieren, entwickeln Details hin zu komplexen Aktionen oder entwerfen durch Bewegung und Wörter neue Ideen. Mit diesem Stück verabschiedete sich im vergangenen Jahr die Forsythe Company. Zum Auftakt der diesjährigen Architektur-Biennale hat Mazliah eine neue Version des Stücks für sechs Tänzerinnen und Tänzer der ehemaligen Kompanie kreiert, die in Venedig begeistert gefeiert wurde und nun beim Tanzfestival Rhein-Main erstmals in Frankfurt zu sehen ist.
Fabrice Mazliah wurde in Genf geboren und studierte dort, an der Nationalakademie in Athen und am Rudra Béjart Atelier in Lausanne Tanz. Er war Mitglied des Nederlands Dans Theater, bevor er 1997 zum Balletts Frankfurt unter der Leitung von William Forsythe wechselte, aus der 2005 die Forsythe Company hervorging. Seit 1998 kreierte Mazliah eine Vielzahl eigener Projekte und choreografischer Arbeiten. Er ist Mitglied des Kollektivs MAMAZA, das zwischen 2012 und 2014 im Rahmen des Fonds Doppelpass am Mousonturm residierte.
In Englisch * Konzept, Choreografie: Fabrice Mazliah in Zusammenarbeit mit den TänzerInnen Katja Cheraneva, Frances Chiaverini, Josh Johnson, David Kern, Yasutake Shimaji, Ildikó Tóth * Getanzt von: Katja Cheraneva, Frances Chiaverini, Josh Johnson, David Kern, Natalia Rodina, Ildikó Tóth * Künstlerische Assistenz: Liz Waterhouse, Cyril Baldy * Musik: Johannes Helberger kling klang klong * Lichtkonzept/ Design: Harry Schulz * Bühnenbild: Fabrice Mazliah * Bühnenrealisierung: Max Schubert * Kostüme: Dorothee Merg * Produktionsleitung: Johanna Milz * Eine Auftragsarbeit der Forsythe Company * Venedig-Version produziert von: Goethe Institut München * Alle Stücke des Tanzfestivals Rhein-Main finden statt im Rahmen der Tanzplattform Rhein-Main. Die Tanzplattform Rhein-Main, ein Projekt von Hessischem Staatsballett und Künstlerhaus Mousonturm, wird ermöglicht durch den Kulturfonds Frankfurt RheinMain und ist gefördert vom Kulturamt der Stadt Frankfurt am Main, dem Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst und der Stiftungsallianz [Aventis Foundation, BHF-BANK-Stiftung, Crespo Foundation,
Dr. Marschner-Stiftung, Stiftung Polytechnische Gesellschaft].
In Englisch
Biografie
Fabrice Mazliah
Fabrice Mazliah ist ein in Frankfurt am Main lebender Choreograf und Performer. Nachdem er bis zum Ende der Forsythe Company mit ihr zusammengearbeitet und Werke produziert hat, hat Fabrice Mazliah eine langfristige Forschung über das verkörperte Wissen und das Erbe, das den Akteuren in diesem Bereich eingeschrieben ist, begonnen. Er interessiert sich für das Verständnis und die Neuverhandlung der Beziehung zwischen unserer Umwelt, ihren Objekten, ihren Atmosphären und unseren Körpern, uns selbst und ihren Möglichkeiten. In seinen Arbeiten stellt er regelmäßig die Rolle des Empfängers/Wahrnehmers in den Mittelpunkt und zelebriert den Reichtum der möglichen Perspektiven, die auf der Bühne verkörpert werden können. Seine Stücke provozieren die Kollision von Erfahrungen und stellen binäre Sichtweisen in Frage – sie ermöglichen einen Moment des Schwebens zwischen den Momenten der Wahrnehmung und der Interpretation. Er interessiert sich für die Verbindung von Bewegung und Sprache, für die Entwicklung neuer Formen von Narrativität und Poesie. Er war Mitglied des Kollektivs MAMAZA, das zwischen 2012 und 2014 im Rahmen des Fonds Doppelpass am Mousonturm residierte. Aus diesem Kollektiv ging die Produktionsplattform Work of Act hervor, die Mazliah seit 2019 mit May Zahry betreibt. Mazliah produziert regelmäßig Stücke am Künstlerhaus Mousonturm. 2019 startete er sein Langzeitprojekt „Manufactured Series“, in dem er zusammen mit der Dramaturgin Marialena Marouda und wechselnden Kolleg*innen das Verhältnis zwischen Körpern und handgefertigten Objekten erforscht.