Dieses Treffen hat der Teufel geplant, weil
er zur Abwechslung auch mal was Gutes tun wollte: Das Karlsruher Jazz-Electronica-Rock-Projekt Kammerflimmer Kollektief, das mit unvorhersehbaren Geräuschen, leisen Liebesseufzern und explodierenden Eisenherzen seit 1996 auf Platten und live die vielseitigsten Klänge zusammenbringt, hat mit dem Schriftsteller, Journalisten und ehemaligen Spex-Chefredakteur Dietmar Dath eine Platte aufgenommen: Farnschiffe – elf Stücke, mal intime, mal verknallte, mal verbissene und mal relaxte Songs zwischen gesprochenem Text, gesungenem Lied und selbständig in allen Farben blühender Musik. Ihren Namen wählten Musiker und Autor zu Ehren der lesbischen Schriftstellerin und Journalistin Annemarie Schwarzenbach.

»Was Störung oder bloßes Geräusch ist, wird durch Wissen zum Klang. Das ist wie Zauberei. Dath und seine Musiker, die nun wirklich hervorragend sind – die versuchen sich auf ihre Weise am Widerspruch. Klanglich verankern sie sich gekonnt in der popmusikalischen Geschichte, halten sich an ihr fest und stoßen sich von ihr wieder ab. (…) Es ist kaum zu glauben. Aber doch so schön.«
(Christian Schlüter, Frankfurter Rundschau)

»Ein ebenso musikalischer wie lyrisch anspruchsvoller Trip. Klingt wie eine Mischung aus Foyer des Arts und Tom Waits’scher Score-Musik.****«
(Maik Brüggemeyer, Rolling Stone)

»Spritzbesteckblues! Dath injiziert dem Kammerflimmer Kollektief eine Prise Rock’n’Roll und singt dabei wie einer, der nach Bowie klingt, wenn dieser wiederum nach Lou Reed klingen möchte. (…) „Farnschiffe“ funkelt von wunderbaren Pop-Momenten, ist voller Humor, aber nie humorig. Jedes Lächeln ist hier eine Melancholie, und hinter jeder Pointe lauert ein tragischer Abgrund.«
(Thomas Hübener, Spex)

»Dietmar Dath macht den Bowie, der gerade den Distelmeyer gefrühstückt hat, der zuvor noch Nick Cave beim Rasieren half. Ist das Blues? Chanson? Rock’N’Roll? Dub? Absinth-Jazz? Antworten wird es nicht geben. Hoffnung versteckt sich in Arbeit. Und Weisheit hat keine Feinde. Atemberaubend. (…) Dath schmiegt sich in die Lieder. Er legt alles rein. Er gibt den Rhythmus vor. Er bleibt ernst. Er zieht nicht den Clown- oder Nicht-Sänger-Bonus. Er versteht sich als Teil des Ausdrucks. Seine Worte sind weise gewählt. Nichts verkompliziert seinen Vortrag. Nur der Kontrabass schlägt Purzelbäume. Das Harmonium setzt die Melodie. Verstärker. Bettina weint. Die Jury hat gesprochen. Sie ist kein Star. Weil sie nie einer war. Starkes Album.«
(Zloty Vazquez, Jahrgangsgeräusche)