Living Dance Studio
Listening to Third Grandmother’s Stories
Mousonturm Saal
Dokumentation/Choreografie/Film
- 28.08.2015, 20.00 Uhr€ 12,- / erm. € 6,-, Listening to Third Grandmother's Stories - Einführung 19.30 Uhr, Künstlergespräch im Anschluss
Die weltweite Bewunderung und Wertschätzung verdankt das Living Dance Studio in Beijing der kompromisslosen Verknüpfung von künstlerischer Produktion, historischen Recherchen und sozialem Engagement. 1994 von der Choreografin Wen Hui und dem Dokumentarfilmemacher Wu Wenguang gegründet, beleuchtet das Studio in seinen Projekten das Verhältnis von offizieller Geschichtsschreibung und individuellem Erleben aus immer neuen Perspektiven. Listening to Third Grandmother’s Stories ist Teil einer Projektserie zur Revolutions- und Gründungsgeschichte der Volksrepublik China (im Mai war bereits „Memory“ im Mousonturm zu sehen). Tanz, Text und Film verdichten sich zu einer dokumentarisch-choreografischen Inszenierung, in deren Zentrum die persönlichen Erinnerungen von Wen Huis Großtante (ihrer „dritten Großmutter“) stehen, die älter ist als die Volksrepublik selbst, und die als Angehörige einer Landbesitzerfamilie Ende der 1940er Jahre aus dem Familiengedächtnis getilgt wurde.
Chinesisch mit englischen Übertiteln
Choreografie: Wen Hui * Performer: Li Xinmin, Wen Hui, Lao Xiujuan * Lichtdesign: Edwin van Steenbergen * Dokumentarfilm: Wen Hui * Musik: Wen Luyuan * Produzent: Wu Wenguang * Produktion: Living Dance Studio
Die Inszenierung Memory II: Hunger des Living Dance Studio ist am 3.9. im LAB zu sehen, eine Lecture zum Folk Memory Project findet am 31.8. im Mousonturm statt.
Videodokumentationen zu den Projekten Memory II: Hunger und Folk Memory Project werden von 27.8.-5.9. im Foyer des Mousonturm gezeigt.
Einführung um 19.30 Uhr
Biografie
Living Dance Studio
1994 gründeten die Choreografin Wen Hui und der Dokumentarfilmer Wu Wenguang die Pekinger Tanztheatercompagnie Living Dance Studio. Seitdem arbeitet das Kollektiv an der Schnittstelle von Kunst, Theater, Film und Tanz und erzählt in seinen oftmals mehrere Stunden andauernden Bühnenarbeiten von Maos Kulturrevolution, dem Leben der eigenen Vorfahren und der großen Hungersnot von 1959-1961. 2009 startete das Living Dance Studio ein Bildungsprojekt, in dem sie Dorfbewohner im Dokumentarfilmen ausbilden.