- 09.07.2022, 15.00 UhrEintritt frei
Die Erfindung der Röntgenstrahlen im späten 19. Jahrhundert hat unsere Vorstellung vom Inneren des menschlichen Körpers von Grund auf verändert. Die Technologie des durchdringenden Blicks erfüllte den in jener Zeit entstehenden Wunsch nach totaler Transparenz und Erkenntnis. Zunächst eingesetzt als medizinisches Diagnoseinstrument, wurden Röntgenstrahlen bald als Überwachungs- und Kontroll-Technik verwandt, in Reaktion auf das Bedürfnis, durch Menschen ‚hindurchzusehen.‘ In seinem Vortrag wird der Anthropologe Shahram Khosravi aufzeigen, was wir über Grenzpraktiken lernen können, wenn wir auf Röntgenaufnahmen hören. Diese fortlaufende Forschung, die er im Rahmen von „Bodies, un-protected“ im Dialog mit Künstler:innen, Aktivist:innen und Wissenschaftler:innen entwickelt, wird im Frühjahr 2023 als Publikation zugänglich gemacht.
Dauer: 60 Min
Sprache: Englisch
Im Anschluss Gespräch mit Shahram Khosravi, Basel Abbas und Ruanne Abou-Rahme über ihre Arbeit und Forschung zu Körpern und Grenzpraktiken.
Biografie
Shahram Khosravi
Shahram Khosravi is a former taxi driver and currently an accidental Professor of Anthropology at Stockholm University. Khosravi is the author of some academic books and some articles, but he prefers to write stories. He has been an active writer in the international press. His most recent publication is an art book on ‘Waiting’. Some years ago, he started the Critical Border Studies Initiative, a network for scholars, artists and activists.