Open Space Ensemble for Experimental Art
(Tiflis)
Parents Meeting / Elternversammlung
Mousonturm Studio 2
Theater
- 03.10.2018, 19 Uhr€ 19 / erm. € 9 / € 5 für f.f.m. students Mitglieder
Das 21-köpfige blutjunge und transdiziplinär arbeitende Open Space Ensemble lädt zur kollektiven Selbstanalyse. In einer Auseinandersetzung mit dem Maskulinen, dem Normativen, den eigenen Biografien fragen sie, was es bedeutet Eltern zu sein, ob Diskriminierung alle gleich erfahren, was die Kriege aus den Menschen Georgiens gemacht haben und was das soll mit diesen ganzen Geschlechterstereotypen. Monatelang hat das Kollektiv in den eigenen Biografien nach Kindheitserinnerungen gegraben, Menschen auf der Straße zum Gespräch gebeten und sich an der Novelle des georgischen Klassikers „Tragödie ohne Helden“ von Niko Lortkipanidze bedient. Eine musikalische, emotionale und vibrierende Performance, die nicht zuletzt eine bittere Abrechnung mit den Vätern und der gestohlenen Kindheit ist.
Ermäßigung für f.f.m.-Mitglieder: € 7
In georgischer Sprache mit deutschen Übertiteln
Dauer: 140 Min.
Regie: David Khorbaladze, Mikheil Charkviani
Dramaturgie und Text: Open Space Ensemble
Bühne: Anna Gurgenidze
Mit: Mikheil Abramishvili, Nata Bichikashvili, Erekle Getsadze, Nutsa Guchashvili, Gvantsa Enukidze, Nini Iashvili, Lasha Lashkhi, Teona Lezhava, Anano Makharadze, Temo Rekhviashvili, Gigi Rekhviashvili, Irakli Kakabaduze, Irakli Sirbilashvili, Mariam Shalikashvili, Tamar Chumashvili, Bichka Cheishvili
Alle Stücke des Programms „Georgian Theatre – Made by Characters” sind Beiträge zum offiziellen Ehrengast-Programm „Georgia – Made by Characters“ der Frankfurter Buchmesse 2018. Gefördert vom Georgischen Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Kultur und Sport.
Biografie
Open Space Ensemble for Experimental Art
„Open Space for Experimental Art” – gegründet 2016 – strebt an, visuelle und darstellende Kunst in Georgien zu entwickeln. Das von dem Ensemble entwickelte Programm verbindet junge georgische und ausländische Künstler sowie an Kunst interessierte Menschen miteinander. Es ist ein interdisziplinäres Theater und ermöglicht eine Synthese von unterschiedlichen Kunstgattungen. Das Theaterlaboratorium von „Open Space“ versucht, neue Instrumente, Methoden und Gestaltungsformen zu entwickeln, die den Weg für diejenigen Künstler einschlagen, die in einem alternativen Raum nicht mit klassischen Methoden arbeiten wollen. Das Team, welches sich derzeit aus zwei Regisseuren, einem Bühnenbildner und 18 Schauspielern zusammensetzt, reagiert eifrig auf die sozialpolitischen Ereignisse des Landes. Theateraufführungen wie „God of Hunger“, „Sorrow“, Performances wie „Labor Code/ Non-class Reading“ sowie „Thicker Skin“ von Andro Dadiani machen den Zuschauer auf die Probleme aufmerksam, die im georgischen Lebensumfeld äußerst stark auffallen (Armut, Obdachlosigkeit, Vernachlässigung der Arbeiterrechte, Homophobie, Gewalt unterschiedlicher Art). Eine der Hauptzielsetzungen des Ensembles ist es, den Raum für künstlerische Prozesse zu erweitern und einen nicht elitären und für alle zugänglichen Raum zu schaffen. Gerade aus diesem Grund haben die Theatergründer eine Spielstätte – die ehemalige Elektrofabrik in der Vorstadt – zur Schaffung eines multifunktionalen Raums ausgewählt.
Mehr Informationen
Presse:
„Drei Stunden führt das frisch gegründete 21köpfige “Open Space Ensemble” in Tiflis den Zuschauer durch die vielstimmige theatralische Selbsttherapie “Parents meeting”. Was es bedeutet, Eltern zu sein, war ihre Grundfrage. Sieben Monate lang haben sie Menschen auf der Straße befragt und sich selbst innerhalb des
Ensembles über ihre intimsten Kindheitserinnerungen ausgetauscht. Die Regisseure Mikheil Charkviani und David
Khorbaladze, 27 und 24 Jahre alt, haben die Texte in ein vor Emotionen vibrierendes, musikalisches, multimediales Stück verwandelt.“ (Dorothea Markus, Nachtkritik)