- 17.06.2022, 20.00 UhrSolidarisches Preissystem (frei wählbar): € 5 / € 10 / € 20 / € 30
- 18.06.2022, 20.00 UhrSolidarisches Preissystem (frei wählbar): € 5 / € 10 / € 20 / € 30 - Künstler:innengespräch im Anschluss
- 19.06.2022, 20.00 UhrSolidarisches Preissystem (frei wählbar): € 5 / € 10 / € 20 / € 30
Die Frankfurter Performance- und Videokünstlerin Ayla Pierrot Arendt ruft zu einer außergewöhnlichen Versammlung. Gaia, Mutter Erde, ist tot. Im Schatten des Chaos besingen und verhandeln fünf Video-Göttinnen und ihre musikalischen Inkarnationen im Theatersaal das Schicksal ihrer Welt und den Umgang mit Macht und Entscheidungsgewalt. Als Revision zu Platons gleichnamigen Dialogen bringt die multimediale Oper Stimmen und Körper zusammen, die sich gegenseitig ermächtigen und hörbar machen. Rap trifft auf Cyborg-Stimmen, krautige Gesänge auf elektronische Melodien, und flirrende Arien, Performance, Live-Musik und Videokunst verschmelzen zu einem sinnlichen Amalgam. Durch die Abnabelung von Gaia als ausschließliche Ernährerin, die die Menschen ausgebeutet haben, müssen sich die projizierten Video-Göttinnen den Konsequenzen der Endlichkeit stellen, Stellung beziehen und Verantwortung für ein gemeinsames Überleben übernehmen. Arendts „Politeia” projiziert den griechischen Mythos auf gegenwärtige Körperideale und Rollenbilder, um gesellschaftliche Werte aufzubrechen und diese von der Idee einer Norm abzulösen. Ein apokalyptisches und hoffnungsvolles Abenteuer, das zugleich Ende und Anfang ist.
Keine Sprachkenntnisse erforderlich
Uraufführung
Mousonturm Koproduktion
Cast & Credits
Konzept, Text, Regie: Ayla Pierrot Arendt
Text, Regieassistenz: Kristina Roeder
Cinematografie/Videoschnitt: Ayla Pierrot Arendt, Nina Nadig
Kamera: Nina Nadig
Kostüm: Katharina Pia Schütz
Makeup/Ausstattungsassistenz: Maria Anisimowa
3D Animation Video: Mirko Schütz
Bühne: Ayla Pierrot Arendt, Katharina Pia Schütz
Tontechnik, Audioinstallation: Fernando Castron
Lichtdesign: Sebastian Schackert
Projektmanagement: Louisa Behr
Produktionspraktikum: Alix Di Jusco
AIDOS
Text, Gesang: Sofia Budaeva
Komposition Instrumental: Fullruhm
Videoperformance: Antigone Akgün
APHRODITE
Text, Komposition, Gesang: Jacob Bussmann
Videoperformance: Brigitta Schirdewahn
ATHENE
Text, Komposition, Gesang: Johanna Wagner
Videoperformance: Isaak Kudaschov
Musik Prolog: Constanze Zacharias
DEMETER
Text, Komposition, Gesang: Alla Popp
Videoperformance: Barbara Stollhans
HERA
Text, Komposition, Gesang: Helena Ratka
Video Performance: Fatou Diop, Leonie Emeka
Eine Produktion von Ayla Pierrot Arendt, in Koproduktion mit dem Künstler*innenhaus Mousonturm. Gefördert durch das Kulturamt der Stadt Frankfurt am Main, das Frauenreferat Frankfurt am Main, sowie die NASPA Stiftung. Unterstützt durch das NATIONALE PERFORMANCE NETZ – STEPPING OUT, gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien im Rahmen der Initiative NEUSTART KULTUR. Hilfsprogramm Tanz.
Biografie
Ayla Pierrot Arendt
Die Künstlerin und Regisseurin Ayla Pierrot Arendt (*1987) studierte Malerei an der Akademie der bildenden Künste in Wien und im Master Choreografie und Performance an der Angewandten Theaterwissenschaft in Gießen. Arendts interdisziplinäre Choreografien verbinden Videokunst mit Live-Performance und Soundkomposition. Daraus entstehen Bühnensituationen an der Schnittstelle von Happening und interaktiver Installation. Ihre Inszenierung „Die Interessen eines Anderen“ (2015), die 8-stündige multimediale Performance „Routine – a real time documentation“ (2017), sowie die Videochoreografie „Harmless Being“ (2018) wurden am Künstler*innenhaus Mousonturm uraufgeführt. Mittels verschiedener Kunstfiguren übersetzt Arendt Gesten der Widerständigkeit und sozialpolitisches Engagement in performative Interventionen im öffentlichen Raum. Zur Bundeskanzler*innenwahl 2021 übernahm die Künstlerin performativ die Rolle der “freiwilligen Bundeskanzler*in” bei den “Bevölkerungsversammlungen” des Mousonturms und hält seitdem regelmäßige Ansprachen. Mit ihrer feministischen Revision von Platons POLITEIA überdenken Arendt und ihr Team gesellschaftliche Ideale und Werte in dialogischer Auseinandersetzung. Die Überlegungen resultieren in einem Zusammenspiel aus Videokunst und Live-Musik.