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Die Sounds eines mit Bambus- und Metall-Saiten bespannten Pfluges tragen die Bewegungen von vier Tänzern über die Bühne, auf der ein schwereloser Raum entsteht, den immer wieder eruptive Bewegungen erschüttern. Melati Suryodarmo, eine der führenden Performancekünstlerinnen Indonesiens und ehemalige Schülerin von Marina Abramović, vollzieht in ihrem neusten Stück ein zeitgenössisches Ritual, das durch seine konzentrierte Bildsprache besticht. Sie untersucht darin den Körper als Träger persönlicher Erinnerungen, in dem sich unterschiedliche soziale und kulturelle Erfahrungen überlagern. Unter Rückgriff auf schamanische Praktiken treibt sie dabei die Körper der vier Performer in unwirkliche Momente, in denen fixe Einschreibungen untersucht und aufgelöst werden..
Als Grenzgängerin der Wissenschaften und Genres verknüpft Melati Suryodarmo so auf einmalige Weise den mythischen Sisyphus mit javanischem Schamanismus und dem Denken französischer Philosophen wie Artaud und Deleuze: Sie alle beziehen sich auf Körper, die nie zum Stillstand und zur Vollendung kommen. Vielmehr eilt ihnen die unerreichbare Auflösung des zwingend Gegebenen als Wunsch voraus.

Konzept, Regie und Choreografie: Melati Suryodarmo * Performance: Agus Margiyanto, Retno Sulistyorini, Cahwati Sugiharto, Hendra Setiawan * Komposition und Interpretation: Ikbal S Lubys * Instrument: Wukir Suryadi * Licht: Tria Vita * Eine Produktion von Studio Plesungan, in Koproduktion mit Künstlerhaus Mousonturm, deSingel Antwerpen und dem Institute of Asian Cultural Development Südkorea.

Performance LAB. Uraufführung