Stateless Affairs: Civilization cannot be saved from above

Mousonturm Studio 1

Panel

Die Liste der historischen, politischen, ökonomischen, sozialen und ökologischen Probleme, die auf Formen von Nationalstaatlichkeit zurückgehen, ist lang. Wie lassen sich diese Formen also überwinden? Nicht um sie für persönliche Interessen zu missbrauchen, wie es einige multinationale Firmen tun, sondern um neue Formen eines Lebens in Gemeinschaft zu entdecken. Überall auf der Welt gibt es Gemeinschaften, die sich dazu entschlossen haben, sich außerhalb von Nation und Nationalstaat zu organisieren, jenseits hegemonialer kapitalistischer und patriarchaler Herrschaft. Gemeinschaften, die mehr Gerechtigkeit erreichen. etwa die der Zapatist*innen (Chiapas, Mexiko), Kurd*innen (Nord Syrien), ZAD (Frankreich), Frauen im Dorf Umoja (Kenia) und viele mehr.
„Stateless Affairs“ versammelt Aktivist*innen, Autor*innen und Denker*innen, um über einige dieser alternativen Erfahrungen zu sprechen. Was funktioniert gut in diesen Gemeinschaften und warum? Was haben sie erreicht? Was sind ihre Beschränkungen? Und vor allem: Was lässt sich von ihnen lernen?

Speaker*innen: Elif Sarican, Cristina Hijar González, Patricia Saif, Dan Furukawa Marques, Gunter Kramp
Rebecca Schmidt (Moderation)

Dauer: 3 Stunden
Sprache: Englisch

Elif Sarican ist Schriftstellerin, Kuratorin, Übersetzerin und kurdische Aktivistin, deren Forschung sich auf Themen des Feminismus, der radikalen Politik und der globalen Geschichte konzentriert.

Cristina Híjar González forscht am CENIDIAP-National Institute of Fine Arts in Mexiko City zu Themen der historischen Erinnerung, der Beziehung zwischen Kunst und Utopie und ästhetischen Praktiken, die sich in sozialen und politischen Bewegungen artikulieren, mit Fokus auf die Zapatisten in Chiapas, Mexiko.

Patricia Saif ist seit 1998 Mitglied der linken undogmatischen Kommune Niederkaufungen, wo sie hauptsächlich als Gärtnerin arbeitet und im Kollektiv versucht, neue Wege der Landwirtschaft im Angesicht sich wandelnder Klimabedingungen zu finden.

Dan Furukawa Marques ist Professor im Fachbereich Soziologie an der Université Laval in Québec City und forscht seit mehr als 10 Jahren zur Landlosenbewegung in Brasilien, mit der er eng zusammenarbeitet.

Gunter Kramp ist politischer Aktivist und seit 2015 Mitglied der undogmatischen linken Kommune Niederkaufungen, wo er im Verwaltungskollektiv und als IT-Administrator arbeitet.

Rebecca Caroline Schmidt ist studierte Rechtswissenschaftlerin und ist Managing Director des Forschungszentrums „Normative Ordnungen“ der Goethe-Universität sowie Administrative Geschäftsführerin des Forschungsinstituts Gesellschaftlicher Zusammenhalt.