
Fabrice Mazliah
(Frankfurt)
Through and With, an Act of Listening.
Mousonturm Probebühne 3 (4.OG)
Symposium/Workshop
- 05.02.2022, 12.00 Uhr
In diesem Workshop stellt Fabrice Mazliah einige der grundlegenden Bewegungsprinzipien vor, die bei der Entwicklung der Duette von „The Manufactured Series“ genutzt wurden. Jedes Duett ist ein intimer Dialog zwischen zwei Performern, einem Menschen und einem Nichtmenschen, einer Person und einem Objekt. Für die Entfaltung dieses Dialogs ist ein enormes Maß an Sensibilität, Verfügbarkeit und Empfänglichkeit erforderlich. Der Akt des Zuhörens und Sich-führen-Lassens ist entscheidend, um Bewegung zwischen den beiden Protagonist:innen zu erzeugen.
Als Mitglied der Forsythe Company hat Mazliah etwa 10 Jahre lang eine japanische Kampfkunst namens Hino Budo studiert, die von Meister Akira Hino entwickelt wurde. Budo besteht aus Techniken, sich mit einem Gegner zu verbinden, sich einzustimmen und durch ihn zu agieren. Indem Budo die Grenzen zwischen „Passivität“ und „Aktivität“ verkompliziert, bietet es den geeignetsten und wichtigsten Ansatz für das Entstehen von Bewegung in „The Manufactured Series“. Budo fördert die Fähigkeit, sich in Bewegung mit einem Objekt und seinen Eigenschaften auseinanderzusetzen. Während des Workshops werden einige dieser Übungen mit den Teilnehmenden geteilt. Der Workshop ist offen für jedermann.
Sprache: English
Die Anzahl der Teilnehmer:innen am Workshop ist durch die aktuell geltenden Coronaschutzmaßnahmen begrenzt.
Biografie
Fabrice Mazliah
Fabrice Mazliah ist ein in Frankfurt am Main lebender Choreograf und Performer. Nachdem er bis zum Ende der Forsythe Company mit ihr zusammengearbeitet und Werke produziert hat, hat Fabrice Mazliah eine langfristige Forschung über das verkörperte Wissen und das Erbe, das den Akteuren in diesem Bereich eingeschrieben ist, begonnen. Er interessiert sich für das Verständnis und die Neuverhandlung der Beziehung zwischen unserer Umwelt, ihren Objekten, ihren Atmosphären und unseren Körpern, uns selbst und ihren Möglichkeiten. In seinen Arbeiten stellt er regelmäßig die Rolle des Empfängers/Wahrnehmers in den Mittelpunkt und zelebriert den Reichtum der möglichen Perspektiven, die auf der Bühne verkörpert werden können. Seine Stücke provozieren die Kollision von Erfahrungen und stellen binäre Sichtweisen in Frage – sie ermöglichen einen Moment des Schwebens zwischen den Momenten der Wahrnehmung und der Interpretation. Er interessiert sich für die Verbindung von Bewegung und Sprache, für die Entwicklung neuer Formen von Narrativität und Poesie. Er war Mitglied des Kollektivs MAMAZA, das zwischen 2012 und 2014 im Rahmen des Fonds Doppelpass am Mousonturm residierte. Aus diesem Kollektiv ging die Produktionsplattform Work of Act hervor, die Mazliah seit 2019 mit May Zahry betreibt. Mazliah produziert regelmäßig Stücke am Künstlerhaus Mousonturm. 2019 startete er sein Langzeitprojekt „Manufactured Series“, in dem er zusammen mit der Dramaturgin Marialena Marouda und wechselnden Kolleg*innen das Verhältnis zwischen Körpern und handgefertigten Objekten erforscht.