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Zwei Jahre lang haben der P.A.R.T.S-Tänzer Steven Michel und der junge Hobby-Breakdancer Viktor Caudron dieses kleine große Duett in vielen Ländern, Theatern und auf namhaften Festivals getanzt. Als sie 2013 am Kunsten-Centrum Campo in Gent mit den Proben begannen, war Viktor noch 12 Jahre alt und ganz Kind, dem durchtrainierten Tänzerkörper Stevens naturgemäß völlig unterlegen. Mittlerweile ist Viktor knapp 15 und fast so groß wie sein professioneller Tanzpartner; ihre Blicke auf der Bühne begegnen sich nicht nur auf Augenhöhe, sondern auch mit gleicher Bestimmtheit, Selbstgewissheit. Wenn Steven Viktor hebt, wird die Last deutlich spürbar. Und so haben, obwohl die außergewöhnliche szenisch-tänzerische Begegnung der beiden durch Viktors Pubertät auch viele neue, spannende Aspekte gewonnen hat, Viktor und Steven gemeinsam mit den Schöpfern dieses überragenden, vielschichtigen Werks – dem Choreografen Jan Martens und dem Regisseur Peter Seynaeve – das Ende von „Victor“ beschlossen. Woraufhin sie der Mousonturm spontan zu ihren allerletzten beiden Vorstellungen eingeladen hat. Ein Abschied von einem Stück, das auch den Abschied selbst von Anfang an zum Thema hatte: den Abschied von der Kindheit, der Möglichkeit bedingungsloser Nähe und Geborgenheit, dem instinktivem Leben. Und das zugleich Einblicke in menschliche und gesellschaftliche Abgründe wagt, existentielle Fragen nach Machtmechanismen und Vertrauensmissbrauch aufwirft: Nähe ist ein Paradox, das Leben ist ein Muskelspiel. „Wir zeigen“, so Jan Martens, „eine Form von Intimität, die die meisten Menschen für nicht natürlich halten, weil unsere Kultur dafür zu rational ist. Eine fast tierhafte physische Erfahrung.“ Nicht verpassen!

Keine Sprachkenntnisse erforderlich

Von Jan Martens, Peter Seynaeve * Mit Viktor Caudron, Steven Michel * Musik: Gospodi.