Fr. 14.09.2012

Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Kolleginnen und Kollegen in den Redaktionen,

im Oktober halten Künstler aus aller Welt Einzug in den Mousonturm: Unter dem Titel Arab Contemporary – Vier choreografische Positionen aus dem Maghreb präsentieren wir vier herausragende Tanzproduktionen aus dem Kontext der Beirut International Platform of Dance. Viele der Künstler arbeiten in engem Austausch mit Partnern aus Frankreich oder leiten dort eigene Tanzzentren. Die vier am Mousonturm gezeigten Stücke reflektieren die Ambivalenz, mit der sie sich ihren Weg zwischen ihren kulturellen Wurzeln und dem westlich dominierten (Kunst-)Diskurs auf ästhetischer und gesellschaftlicher Ebene bahnen.

Wie aus Trümmern vergangener Katastrophen gräbt sich Hafiz Dhaou in Kawa, solo à deux (Compagnie Chatha / Hafiz Dhaou & Aïcha M’Barek (3./4.10.) unter einem Berg von 1.000 Kaffeetassen seinen Weg ans Licht des anbrechenden Tages. Ein Lied auf den Mut und Überlebenswillen der Helden des Arabischen Frühlings? Aber es geht doch nur um Kaffee, scheint Hafiz Dhaou uns zuzuzwinkern … wobei er uns auch in diesem Punkt noch ein bisschen an der Nase herumführt. In der regt sich langsam etwas, und wir erliegen dem sich tatsächlich ausbreitenden Duft und der zumindest für westeuropäische Zuschauer überraschenden Poesie frischen Kaffees.

„Bin ich Marokkaner? Afrikaner? Aus dem Mittelmeerraum? Araber? Oder Weltbürger?“. Ob als Schattenriss oder in vollem Rampenlicht, fragil wirkt der marokkanische Ex-Boxer Taoufiq Izeddiou nie. Mit sinnlicher Kraft stellt Izeddiou in AAleef (Taoufiq Izeddiou / Compagnie Anania – 4./5.10.) gemeinsam mit dem traditionellen Gwana-Musiker Maâlem Adil Amimi eindringlich, stark und mutig seine Fragen.

Eine flüchtige Geste, ein ängstlicher Blick. Eine Umarmung, ein Kuss. Wo steht der andere? Wer sieht mich? Ce que nous sommes (La Compagnie de Soi / Radhouane El Meddeb – 5./6.10.) beschreibt die Gemeinschaft von uns Menschen. Wie auf fremdgesteuerten Flugbahnen irren die Tänzer von Beziehung zu Beziehung und entfernen sich doch immer weiter voneinander. Die Zerbrechlichkeit dessen, was diese Welten verbindet, entfaltet sich in jedem der vielen, scheinbar unverbundenen Tableaux: an jeder Geste, an jeder Hand, die das ersehnte Beisammensein zeichnet.

Zwei Männer (be)finden sich auf einer Bühne, die zugleich Spielfeld, Kampfarena und Liebesnest ist. Als wechselnde Rivalen und Partner vermessen, halten und versuchen sie den anderen Körper, um ein Feld abzustecken, in dem nicht jedes Angreifen ein Angriff ist. Um den Neologismus der „Homosensualität“, geprägt von dem Anthropologen Malek Chebel, kreist die Choreografie La Danse de Pièze (6./7.10.) von Héla Fattoumi und Eric Lamoureux, die seit 2005 erfolgreich das Centre Chorégraphique National de Caen-Basse Normandie in Frank-reich leiten.

Ausführliche Informationen und Fotos zum Download finden Sie auf www.mousonturm.de.

Wir wünschen Ihnen eine schöne Zeit und freuen uns auf Ihren Besuch!


Künstlerhaus Mousonturm
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